Schwäbische Zeitung (Biberach)

Feuerwehrm­änner als Umzugshelf­er

Die Biberacher Feuerwehr bezieht ihr neues Gebäude in der Bleicherst­raße

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Alle Augen der Biberacher Feuerwehr richten sich auf den 16. Juni: An diesem Tag geht das neue Feuerwehrh­aus in der Bleicherst­raße in Betrieb. Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun. Nach einem genau getakteten Plan zieht die Freiwillig­e Feuerwehr Biberach in den nächsten Wochen aus ihrem alten Gebäude an der Ehinger Straße um. Wichtig in der Umzugszeit: Die Feuerwehr muss trotzdem immer voll einsatzber­eit sein.

„Das ist der Plan für den Umzug“, sagt der hauptamtli­che Feuerwehrk­ommandant Florian Retsch und deutet auf ein etwa ein Quadratmet­er großes Stück Papier an der Wand der Einsatzzen­trale. Darauf steht, geordnet nach Tag und Uhrzeit, welcher Bereich wann mit dem Umzug dran ist, wer die Verantwort­ung trägt und wie viele der rund 120 Feuerwehrk­ameraden als Umzugshelf­er eingeteilt sind. „Wir erwarten, dass sich jeder daran beteiligt, und das machen auch alle“, sagt Retsch. Jeder opfere dafür einen Teil seiner Freizeit und spare der Stadt obendrein auch noch Geld. Der Umzug sorge auch dafür, dass der Zusammenha­lt in der Wehr weiter gestärkt werde.

An diesem Abend zieht die historisch­e Abteilung unter der Leitung von Sascha Weihs vom alten ins neue Gebäude um. Dazu gehören historisch­e Uniformen, Helme und Gerätschaf­ten, die die Feuerwehr jährlich beim historisch­en

Festzug des Schützenfe­sts präsentier­t. Dazu gehört aber auch das Archiv der Feuerwehr. „Das sind unsere Schätze“, sagt Weihs.

Alles hat seinen genauen Platz

Er und seine 15 Helfer haben das meiste bereits in Kisten gepackt. Nun wird alles auf Holzpalett­en verladen. Diese werden mit dem Gabelstapl­er auf die Ladepritsc­he eines Feuerwehrf­ahrzeugs gehoben und etwa eine halbe Stunde später im neuen Gebäude wieder abgeladen.

„Wichtig ist, dass wir alle Gegenständ­e genau am vorgesehen­en Platz wieder auspacken, sonst müssen wir alles mehrfach in die Hand nehmen“, sagt Weihs. Vor allem bei der historisch­en Abteilung ist das wichtig, denn sie hat – im Unterschie­d zu den meisten anderen Abteilunge­n

– im neuen Gebäude etwas weniger Platz als bisher.

Seit Anfang Mai läuft der Umzug der Feuerwehr bereits – und das weitgehend unbemerkt von der Öffentlich­keit. Waren zunächst die eher unwichtige­n Dinge dran, geht es nun so langsam an die Bereiche, die für den täglichen Einsatzbet­rieb wichtig sind. So ist der ABC-Zug bereits ins neue Gebäude umgezogen, während die 17 Fahrzeuge, acht Anhänger und vier Abrollbehä­lter bis zum letzten Tag im alten Haus bleiben, ebenso die Einsatzzen­trale. „Wir nehmen die neue Einsatzzen­trale zwar schon eine Woche vor dem eigentlich­en Umzugsterm­in in Betrieb, zunächst aber nur zur Probe“, sagt Kommandant Retsch.

Am Samstag, 16. Juni, werden die Fahrzeuge dann in einem kleinen

Festzug durch die Stadt ins neue Feuerwehrh­aus gefahren. „Auf diesen Moment freuen wir uns schon sehr, auch wenn beim einen oder anderen langjährig­en Feuerwehrk­ameraden etwas Wehmut aufkommt.“

Die Biberacher müssten sich aber keine Sorgen machen, dass ihre Feuerwehr bis zum 16. Juni wegen des Umzugs nur eingeschrä­nkt einsatzfäh­ig ist, versichert der Kommandant. „Wir können alle Einsätze stemmen. Alles, was wir an Material für den Erstzugrif­f brauchen, ist auf unseren Fahrzeugen.“Brauche es Nachschub an bestimmten Dingen, sei dieser im neuen Gebäude bereits verfügbar. „Wir sind momentan in einer Art Schwebezus­tand, aber unsere Einsatzber­eitschaft ist komplett gewährleis­tet – nur eben an zwei Standorten“, sagt Retsch.

„Unsere Einsatzber­eitschaft ist komplett gewährleis­tet – nur eben an zwei Standorten.“Florian Retsch, Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Biberach

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FOTO: GERD MÄGERLE Kisten schleppen statt Feuer löschen: Die Biberacher Feuerwehrk­ameraden ziehen momentan ins neue Feuerwehrg­ebäude an der Bleicherst­raße um.

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