Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Jeder muss im Kleinen damit anfangen“
BIBERACH - Die EU-Kommission will beschließen, aus Gründen des Umweltschutzes Plastikgeschirr und Strohhalme zu verbieten. SZ-Praktikantin Saskia Dürr (Text und Fotos) hat Passanten auf dem Biberacher Marktplatz nach deren Meinung zum Plastikverbot gefragt.
„Ich finde das Plastikverbot gut. Damit kann man zumindest in Zukunft bewirken, dass die Meere sauber bleiben. Allerdings wird das Ganze schwierig umzusetzen sein“, sagt Yvonne
Brumm aus Gaildorf. Sie kaufe
Obst beispielsweise unverpackt, um so Plastikmüll zu vermeiden. „Ich habe selber ein Geschäft, dort bekommen unsere Kunden nur Papiertüten.“
Auch Monika Papst aus Gießen findet das Plastikverbot prinzipiell gut: „Es interessiert aber bislang viele Leute einfach nicht. Vor allem die Industrie muss darauf achten, möglichst wenig Plastik zu produzieren. Dann kann es auch keiner kaufen.“Ihrer Meinung nach sollte man auch die Preise für Plastiktüten erhöhen: „Die 25 Cent pro Tüte stellen kein Hindernis dar.“
Als Stadtbaumeister sieht sich Johann Suck aus Riedlingen oft mit Müll konfrontiert: „Ich hoffe, dass das Verbot bald umgesetzt wird. Es hängt aber auch vieles von den Vebrauchern ab.“Er verwendet einen Korb, um einkaufen zu gehen, oder achtet darauf, dass nicht alles einzeln verpackt ist. „Das Plastikverbot umzusetzen, wird nicht einfach. Man muss auch an das Verständnis der Menschen appellieren.“Anderer Meinung ist Elke Engel:
„Das Verbot finde ich nur eingeschränkt sinnvoll. Wichtiger wäre es, unser Konsumverhalten zu überdenken oder den richtigen Umgang mit Müll zu lernen.“Die Ummendorferin kauft deshalb oft auf dem Markt ein, um Plastikverpackungen zu vermeiden. „Außerdem verwende ich Glas- anstatt Plastikflaschen.“„Plastik ist überall – im Meer, sogar in den Fischen, die wir verzehren“, sagt Siglinde Buck aus Ellwangen. Aus diesem Grund sind sie und ihr Mann Ottmar Buck für das Verbot von Einweggeschirr. Sie sagt: „Wir müssen bewusst auf unseren Verbrauch von Plastik achten.“Ihr Mann fügt hinzu: „Ob das Verbot funktioniert, kommt auf die Menschen an. Man muss bereit sein, etwas zu tun und sein Verhalten zu ändern. Jeder muss im Kleinen – also bei sich selbst – damit anfangen.“