Schwäbische Zeitung (Biberach)
Die Nacht, als an der Riß der Punk abging
Mehr als 500 Besucher beim Sält-Festival
LAUPHEIM (aep) - Es ist die dritte Auflage dieser Veranstaltung gewesen. Aber das Sält-Festival beim Zeltfest Obersulmetingen könnte am Wochenende seinen Durchbruch erlebt haben. Dieses Mal ging mit über 500 Besuchern im Festzelt an der Riß jedenfalls der Punk ab – buchstäblich.
Vier ganz unterschiedliche Bands und der Singer-Songwriter Erik Penny sorgten jenseits üblicher Zeltmusik bis nach Mitternacht für große Stimmung. Bereits die RockabillyBand The Bombs verleitete am frühen Abend die Besucher zum Mittanzen im noch hellen Zelt und der Songwriter Erik Penny leitete die beschwingte Stimmung über zu den Escandalos.
Deren Sänger Christian Jerg hatte das Festival organisiert und für den Auftritt noch lokale Verstärkung mitgebracht. Deren Ska-Musik ließ das überwiegend junge oder jung gebliebene Publikum das erste Mal vor der Bühne toben. Ob in Formation oder beim Poken: Tanzend pushten sich die Besucher im Ska-Sound zu einem ersten Stimmungshöhepunkt.
Wer glaubte, mehr geht nicht, sah sich eines Besseren belehrt, als anschließend die schwedische PunkGruppe The Baboon Show loslegte – die auch schon als Vorgruppe von den Toten Hosen spielen konnte. Professioneller Punk an der Riß: Zu einem Sound, der Wolken auseinandertreibt, wirbelte die Sängerin Cecilia Boström über die Bühne und peitschte ihr Publikum mit rauer Rockröhre zu Jubelstürmen, um am Ende ausgiebig im Beifall zu baden.
Als großer musikalischer Kontrast setzte das Bläserensemble Die Brasserie den Schlusspunkt nach Mitternacht – und bewies mit jubelndem Publikum, dass auch Blasmusik für ausgelassene Stimmung sorgen kann.