Schwäbische Zeitung (Biberach)
Millionen-Zuschuss für die Schulsanierung
Die Stadt Bad Schussenried erhält vom Land eine höhere Förderung als erwartet
BAD SCHUSSENRIED (mad) - Auf eine solch gewaltige Finanzspritze hätten die Verantwortlichen im Rathaus Bad Schussenried nicht zu hoffen gewagt: Das Land sagt der Stadt 3,675 Millionen Euro für die Sanierung des Schulzentrums zu. Nach Gesprächen mit den Schulleitern zum Raumbedarf stehen demnächst Workshops mit Elternvertretern an und danach soll der Gemeinderat alsbald über das weitere Vorgehen entscheiden.
Denn so groß die Freude ist, die Stadt steht vor einer großen Aufgabe: Der Förderantrag beruht nach den Worten des Hauptamtsleiters Günter Bechinka „auf einer Zusammenstellung von allem, was notwendig wäre“. Ein Planer hat die Kosten einer Generalsanierung der DrümmelbergGrund- und Werkrealschule, der Jakob-Emele-Realschule und des Caspar-Mohr-Progymnasiums auf 12,9 Millionen Euro geschätzt. In einer Mitteilung des Kultusministeriums sind als Maßnahmen stichwortartig Dachsanierung, Fenster, Wärmedämmung, Fassade, Sonnenschutz, Elektro- und Haustechnik, Akustik, Boden- und Treppenbeläge sowie WCSanierung aufgezählt.
Der zugesagte Zuschuss stammt aus dem kommunalen Sanierungsfonds. Aus diesem Sondertopf fördert das Land erstmals auch die Sanierung bestehender Schulen. Bisher unterstützte das Land die Kommunen nur bei Neu- und Umbauten von Schulen, teilen das Ministerium sowie der Biberacher Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger (CDU) mit. Bei der Bewerbung um Geld aus diesem Son- dertopf rechneten die Schussenrieder mit einer Geldspritze von rund 18 Prozent der Kosten. Die knapp 3,7 Millionen Euro entsprächen sogar 28,5 Prozent, was Bechinka „sehr erfreulich“nannte und der Kämmerer Carsten Kubot als „super“bezeichnete. Bürgermeister Achim Deinet weilt zurzeit im Urlaub; aber er war mit seinen Mitarbeitern in Kontakt und spricht dem Land und dem Abgeordneten Dörflinger einen großen Dank der Stadt aus.
Sanierung müsste bis Ende 2022 abgeschlossen sein
Gleichwohl muss die Stadt noch einen großen Batzen aus der eigenen Kasse aufbringen – selbst wenn man in Rechnung stellt, dass die Verantwortlichen im Rathaus darüber hinaus noch die Hoffnung auf einen Zuschuss aus dem Ausgleichsstock hegen. Deshalb hatten die Räte bei der Entscheidung über den Antrag im März betont, dass damit noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei. Sie pochten auf eine Wirtschaftlichkeitsrechnung und wollten seinerzeit weder die Alternative Neubau statt Sanierung noch ein Vorgehen in Etappen ausschließen. Der Zuschuss des Landes aus besagtem Sondertopf ist an die Bedingung geknüpft, dass die Sanierung innerhalb eines Jahres nach Erteilung des Förderbescheids beginnen und bis Ende Dezember 2022 abgeschlossen sein muss.
Die genannten Investitionen und Zuschüsse beziehen sich nur auf die Schulen. Daneben beschäftigt sich die Stadt mit dem Thema Sporthalle.