Schwäbische Zeitung (Biberach)
Noch ausreichend Kindergartenplätze in Eberhardzell
Gemeinderat stimmt der Kindergartenbedarfsplanung 2018/19 zu
EBERHARDZELL - Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen wird auch in Eberhardzell und seinen Teilorten steigen. Der Gemeinderat stimmte deshalb in seiner Sitzung am Montagabend der Kindergartenbedarfsplanung der Verwaltung für 2018/19 zu. In diesem Jahr reichen die Plätze noch aus, schon im kommenden Jahr werden laut Hauptamtsleiterin Christine Haug die Plätze knapp. Mittelfristig müsse die Gemeinde über die Nutzung der alten Grundschule nachdenken, um den weiter steigenden Bedarf zu decken.
Die Einwohnerzahl in Eberhardzell hat zugenommen. Am 31. Dezember 2017 lebten 4503 Menschen in der Gemeinde und seinen Teilorten Füramoos, Oberessendorf und Mühlhausen. Das sind 81 mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Zuwachs ist vor allem auf neue Baugebiete zurückzuführen. Dort wohnen hauptsächlich junge Familien. In Füramoos und Mühlhausen sind für dieses und kommendes Jahr noch weitere Bauplätze in den Baugebieten St. Joachim und Gartenstraße geplant. Dies werde dazu führen, dass die Bevölkerung weiter wächst und
der Bedarf an Kindergartenplätzen steigen werde. „Das ist eine sehr positive Entwicklung, der wir uns aber stellen müssen“, sagte Bürgermeister Guntram Grabherr.
Durch den Bau des Kinderhauses „Umlachmäuse“in Eberhardzell habe man in der Rückschau die richtige Entscheidung getroffen. Aktuell sind in den drei Einrichtungen in Eberhardzell, Füramoos und Oberessendorf noch 19 von insgesamt 190 Plätzen bei den Kindern über drei Jahren frei. Bei den Kindern unter drei Jahren bietet die Gemeinde aktuell 30 Plätze an, davon sind 19 belegt. Dagegen ist das Ganztagesangebot in allen
drei Kindergärten ausgebucht. Dies werde sich nicht ändern, so Christine Haug. Der tatsächliche Bedarf nach Ganztagsbetreuung von Kindern über drei Jahren im Kinderhaus Eberhardzell wird derzeit ermittelt, um gegebenenfalls reagieren zu können. Auch bei der Versorgung durch Tagesmütter gebe es nach der Schließung von „Silvis Kinderstüble“nach Angaben des Tagesmüttervereins im Landkreis Biberach keine freien Plätze mehr. Kinder aus Eberhardzell müssen an Tagesmütter aus umliegenden Gemeinden vermittelt werden. Deshalb beschloss der Gemeinderat, auswärtige Tagesmütter, die sich um Kinder aus Eberhardzell kümmern, finanziell zu unterstützen.
Elternbeiträge könnten mittelfristig steigen
Die Hauptamtsleiterin wies zudem darauf hin, dass eine stärkere Beteiligung der Eltern an der künftigen Finanzierung der Kindergartenplätze nicht auszuschließen sei. Vor allem die Personalkosten würden aufgrund des steigenden Bedarfs und der Auslastung nochmals deutlich ansteigen. Zudem müsse man weiterhin den gesetzlichen Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kindergartenplatz im Auge behalten. „Um das Ziel einer Kostendeckung von 20 Prozent durch Elternbeiträge – wie von den Landesverbänden empfohlen – zu erreichen, müssten moderate Anpassungen erfolgen“, erklärte der Bürgermeister. Derzeit liegt die Beteiligung der Eltern zwischen zehn und 13 Prozent. Zudem könne es nicht sein, dass alle Kosten auf die Kommunen abgewälzt werden. „Hier erwarte ich schon einen Ausgleich durch das Land.“
Nach Angaben von Haug werden auch die Themen Inklusion, Sprachförderung und musikalische Früherziehung sehr gut umgesetzt.