Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auf der A 7 wird es ab Montag wieder eng
Nach Brückensanierung steht jetzt die nächste Baustelle zwischen Berkheim und Memmingen an
EGELSEE (häf) - Autofahrer brauchen weiter Geduld auf der A 7: Ab kommender Woche werden nämlich Teile der maroden Illerbrücke bei Egelsee saniert. Die Baustelle zwischen dem Autobahnkreuz Memmingen und der Anschlussstelle Berkheim dauert nach Angaben der Autobahndirektion Südbayern bis zum 6. Juli. In den zurückliegenden Wochen mussten Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich schon ihre Geschwindigkeit drosseln, weil die Brücke über die Landesstraße 2013 repariert wurde.
Nach der Baustelle ist vor der Baustelle – mit diesen Worten lässt sich die Mitteilung der Autobahndirektion über erneute Arbeiten an der A 7 wohl am besten überschreiben. Denn wegen der hohen Verkehrsbelastung und der Einwirkung des Tausalzes wurde zuletzt die Brücke über die Landesstraße 2013 auf Vordermann gebracht. Seit April galt Tempo 80, inklusive einem Überholverbot. In dieser Woche wurde die Baustelle fertig, seit Mittwoch herrscht für Auto-, Lastwagen- und Motorradfahrer wieder freie Fahrt. Doch das ist nur von kurzer Dauer.
Dehnungsfuge macht Probleme
Einige Hundert Meter weiter Richtung Memmingen startet nämlich die nächste Baustelle – und zwar am Montag, 11. Juni, an der Illerbrücke auf Höhe Egelsee. Bereits im Februar machte eine sogenannte Übergangskonstruktion Probleme. „Es handelt sich dabei um die Dehnungsfuge zwischen Brücke und Straße“, erläutert der zuständige Projektleiter Bernhard Möhrle. Sie hat die Aufgabe, Bewegungen des Bauwerks zum Beispiel infolge von Temperaturschwankungen auszugleichen. Insgesamt sind an der Brücke vier Übergangskonstruktionen verbaut, die aus dem Jahr 1969 stammen. Nach fast 50 Jahren kann es zu einer Materialermüdung kommen. Genau das war im Winter passiert. Damit Fahrzeuge weiter über die Brücke rollen konnten, wurde die gebrochene Dehnungsfuge zunächst notdürftig repariert. „Das war aber nur eine vorübergehende Lösung“, so Möhrle. Um ähnliche Schäden längerfristig vermeiden zu können, werden jetzt alle vier Übergangskonstruktionen umgebaut und mit einem Korrosionsschutz versehen.
Überholverbot in der Baustelle
Für Verkehrsteilnehmer bedeutet dies jetzt eine erneute Einschränkung. Insgesamt soll die Baustelle vier Wochen dauern. Zunächst werden alle vier Fahrspuren auf die Richtungsfahrbahn Kempten verlegt. Anschließend erneuern die Arbeiter die Dehnungsfugen sowie Schutzplanken auf der Fahrbahn in Richtung Ulm. In einem zweiten Bauabschnitt werden dann alle vier Spuren auf die reparierte Fahrbahn verlegt, um die Fugen in der Gegenrichtung sanieren zu können.
Während dieser Zeit gilt auf dem Abschnitt Tempo 60. „Die Fahrspuren sind sehr eng und die Baustellenfahrzeuge müssen sich einfädeln können“, sagt Möhrle. Wegen der Verkehrssicherheit müssten Fahrzeuge versetzt fahren, weshalb in der Folge ein Überholverbot gelte. Was passiert, wenn sich Autofahrer nicht daran halten, zeigt ein Unfall von Montag. So überholte im Baustellenbereich der A 7 bei Woringen ein Auto einen Sattelzug. Wegen der verengten Fahrbahn wurde der Lastwagenfahrer zu einem Ausweichmanöver genötigt und kollidierte mit der Mittelleitplanke. Nach Angaben der Polizei beläuft sich der Schaden auf 1000 Euro.
Ab 6. Juli soll die A 7 zwischen Berkheim und Autobahnkreuz Memmingen wieder ohne Einschränkungen befahrbar sein. Um die Nerven der Verkehrsteilnehmer nicht noch länger zu strapazieren, werden die Arbeiten in Tag- und Nachtschichten ausgeführt. Es sind laut Autobahndirektion Schichten mit je zehn Stunden vorgesehen.