Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fußballnotizen
Kroatischer Fußballboss Zdravko Mamic muss in Knast – und setzt sich ab: Der ehemalige Leverkusener und Bochumer Bundesliga-Profi Zoran Mamic und sein Bruder Zdravko müssen wegen Korruption ins Gefängnis. Das Landgericht in der kroatischen Stadt Osijek verurteilte den langjährigen Vereinspräsidenten von Dinamo Zagreb, Zdravko Mamic, am Mittwoch zu sechseinhalb Jahren Haft. Sein mitangeklagter Bruder Zoran erhielt vier Jahre und elf Monate. Zwar erließ das Gericht gegen Zdravko Mamic einen Haftbefehl, doch der setzte sich rechtzeitig ins benachbarte Bosnien-Herzegowina ab. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Brüder mehr als 17 Millionen Euro bei Spielertransfers unterschlagen und rund 1,8 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Bei den Transfers von Luka Modric zu Real Madrid und Dejan Lovren zum FC Liverpool habe Zdravko Mamic mehrere Millionen Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet. Zdravko Mamic meldete sich nach dem Urteil aus dem Marienwallfahrtsort Medjugorje zu Wort. Die Richter bezeichnete er vor Reportern als „Monster, die da enden werden, wo sie hingehören – ins Gefängnis“.
Videoschiedsrichter soll 64 Fehlentscheidungen verhindert haben: DFB und DFL haben nach der Premieren-Saison des umstrittenen Video-Assistenten in der Bundesliga ein positives Fazit gezogen. Die Fußballverbände sehen aber auch noch Optimierungsbedarf. So müssen die Akzeptanz des neuen Hilfsmittels und die Transparenz für die Fans in den Stadien verbessert werden, schreiben die beiden Verbände in einer gemeinsamen Erklärung. Durch den Video-Assistenten seien in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit 64 Fehlentscheidungen verhindert worden. „Das ist ein sehr guter Wert“, wird Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich zitiert. Es habe jedoch auch einige Situationen gegeben, „in denen am Ende trotz des Video-Assistenten nicht die korrekte Entscheidung stand. Daran werden wir weiter arbeiten.“