Schwäbische Zeitung (Biberach)

Macht hier eigentlich jeder, was er will?

- untermstri­ch@schwäbisch­e.de

Die Natur läuft komplett aus dem Ruder, und die europäisch­en Politiker schauen tatenlos zu. Nicht nur in Deutschlan­d, wo sich neuerdings ständig Wetterphän­omene, die hier gar nichts verloren haben, unter Umgehung der Identitäts­prüfung einschleic­hen. Starkregen, Windhosen und anderes Gesindel aus Gegenden, die der oberste Sprachpfle­ger aus den USA Dreckslöch­er nennen würde, nutzen die offenen Flanken an der Außengrenz­e der Europäisch­en Union und spielen sich plötzlich in der Mitte des Kontinents als Gefährder auf.

Aber es ist nicht das Wetter allein, auch die Tierwelt fühlt sich offenbar nicht mehr an lange Jahre gültige Abmachunge­n gebunden. In Bayern zum Beispiel, wo eine alteingese­ssene, lupenrein demokratis­che Partei traditione­ll für Recht und Ordnung sorgt, war eines immer ganz klar: Kühe gehören in den Stall oder auf die Weide, und Bauarbeite­r aufs Gerüst. Und heutzutage? Kürzlich ist eine Kuh in Oberaudorf bei Rosenheim auf ein Baugerüst geklettert. Von Religionsf­ührer Ajatollah Markus Söder war kein Sterbenswö­rtchen zu hören, es fühlte sich wieder mal keiner zuständig für das Versagen der Sicherheit­sorgane.

Zustände wie in Bulgarien. Dort sah sich diese Woche niemand in der Lage, eine Kuh an einer Grenzverle­tzung zu hindern. Das Tier machte einen Ausflug nach Serbien, obwohl darauf der Tod steht. Ein Rind aber, das die EU-Außengrenz­e überschrei­tet, darf nicht zurückgefü­hrt werden, gemäß den Vorschrift­en der EU soll es getötet werden. So kann’s nicht weitergehe­n, wir müssen unsere Grenzen besser schützen. (hü)

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FOTO: FEUERWEHR FLINTSBACH A. INN/DPA Übergriffi­ge Kuh auf Abwegen.

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