Schwäbische Zeitung (Biberach)

Festnahmen nach Attentat auf Moschee

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STUTTGART (AFP) - Drei Monate nach einem Brandansch­lag auf eine türkische Moschee im baden-württember­gischen Lauffen haben Polizisten am Donnerstag bei einer großangele­gten Razzia sechs Verdächtig­e festgenomm­en. Es handle sich um fünf Türken und einen Syrer im Alter zwischen 19 und 30 Jahren, teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft in Stuttgart mit. 200 Beamte, darunter Spezialkrä­fte, waren daran beteiligt.

Ein 23-jähriger Türke wurde danach in Untersuchu­ngshaft genommen, wie die Ermittler weiter mitteilten. Weitere Einzelheit­en zu den Beschuldig­ten nannten sie auf Nachfrage nicht. Früheren eigenen Angaben zufolge gingen sie davon aus, dass die Täter zu einer extremisti­schen kurdischen Jugendorga­nisation aus dem Umfeld der verbotenen Arbeiterpa­rtei Kurdistans (PKK) gehörten. So wurde auf einschlägi­gen Internetse­iten ein Video samt Botschaft gezeigt. Den Männern wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfe­n, weil der Imam und seine Frau in dem Gebäude schliefen. Die Täter warfen nachts mehrere Molotowcoc­ktails durch ein Fenster. Bei der Razzia durchsucht­en die Einsatzkrä­fte zehn Anschrifte­n im Raum Heilbronn und dem nördlich der Stadt gelegenen Neckar-Odenwald-Kreis.

Der Brandansch­lag in Lauffen war einer von mehreren ähnlichen Fällen, bei denen im März türkische Moscheen, Kulturvere­ine und Geschäfte attackiert wurden. Die Taten standen mutmaßlich im Zusammenha­ng mit einer Offensive des türkischen Militärs auf die mehrheitli­ch von Kurden bewohnte Stadt Afrin im Bürgerkrie­gsland Syrien.

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FOTO: DPA Am 12. März war die Moschee attackiert worden.

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