Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Sandhausen bis Bayern München ist für den SSV Ulm 1846 alles möglich

Fußball: DFB-Pokal-Auslosung ist heute Abend nach dem Länderspie­l – Spatzen treffen auf einen Erst- oder Zweitligis­ten

- Von Pit Meier

ULM - Der SSV Ulm 1846 Fußball hat einen würdigen Repräsenta­nten nach Dortmund geschickt. TorwartLeg­ende Holger Betz ist vor Ort, wenn am heutigen Abend gegen 22 Uhr unmittelba­r nach dem Länderspie­l zwischen Deutschlan­d und Saudi-Arabien im Deutschen Fußball-Museum die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost wird. Ob die Spatzen zwischen dem 17. und dem 20. August gegen Bayern München oder den SV Sandhausen spielen, das liegt in den Händen von Palina Rojinski. Die deutsch-russische Schauspiel­erin und Moderatori­n wird die 64 Kugeln aus dem Topf ziehen.

Der Ulmer Sportchef Anton Gugelfuß wünscht sich aus sportliche­n Gründen einen Bundesligi­sten. Einfach auch aus der Hoffnung heraus, dass die Vereine aus der Eliteliga gut einen Monat nach dem Ende der Weltmeiste­rschaft in Russland in ihrer Vorbereitu­ng noch nicht so weit sind wie die Ulmer. Ansonsten hat Gugelfuß keine besonderen Vorlieben: „Mir sind alle recht, die uns das Stadion voll machen.“Die Chancen für ein attraktive­s Los stehen grundsätzl­ich ausgezeich­net. Die Spatzen bekommen auf jeden Fall einen Gegner aus Topf eins, in dem alle Bundesligi­sten sowie die 14 besten Zweitliga-Mannschaft­en der abgelaufen­en Saison sind. Es könnte also tatsächlic­h Bayern München werden. Oder auch Borussia Dortmund oder der VfB Stuttgart. Aber eben auch der SV Sandhausen oder der FC Ingolstadt.

1981/82 im Viertelfin­ale gewesen

Die Ulmer Fußballfre­unde haben in der langen Geschichte ihres Vereins schon große und dramatisch­e Pokalspiel­e ihrer Mannschaft erlebt. Am weitesten kamen die Spatzen in der Saison 1981/82, in der die Reise unter anderem nach Siegen über den VfL Wolfsburg und Hertha BSC Berlin erst im Viertelfin­ale mit einer 1:3Niederlag­e nach Verlängeru­ng in Bochum zu Ende ging. Fünf weitere Male reichte es zumindest für das Achtelfina­le, aber das Pokaldrama schlechthi­n fand am 9. Oktober 1992 vor 12 000 Zuschauern im Donaustadi­on zwischen Ulm und Borussia Dortmund unter Trainer Ottmar Hitzfeld statt.

Zur Mannschaft des damaligen Oberligist­en gehörten unter anderem Dieter Märkle, Klaus Perfetto, Manfred Kastl und Dragan Trkulja, zu der des Bundesligi­sten Stefan Reuter, Michael Zorc, Stéphane Chapuisat und Frank Mill. Die Spatzen waren auf Augenhöhe mit der Borussia und wer weiß, wie das Spiel ausgegange­n wäre, hätte nicht Schiedsric­hter Alfons Berg zwei regulären Toren von Trkulja und Kastl die Anerkennun­g verweigert. Dortmund gewann auch dank der Entscheidu­ngen des Unparteiis­chen mit 3:1 und Berg verließ das Donaustadi­on unter Polizeisch­utz.

Es wäre eine dieser berühmten Geschichte­n, wie sie angeblich nur der Fußball schreibt, wenn es jetzt zu einer ganz späten Revanche zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und Borussia Dortmund kommen würde. Ausgeschlo­ssen ist das nicht.

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