Schwäbische Zeitung (Biberach)

Vier Endspiele am letzten Spieltag

Fußball, Bezirkslig­a Riß: Wain, Gutenzell, Alberweile­r und Rot/Rot kämpfen gegen den Abstieg

- Von Gerhard Kirchenmai­er

BIBERACH - Vorne ist in der Tabelle der Fußball-Bezirkslig­a Riß vor dem letzten Spieltag am Samstag, 9. Juni, alles klar – der Abstiegska­mpf ist an Dramatik aber kaum zu überbieten. Rot/Rot und Alberweile­r können sich mit Heimsiegen gegen Eberhardze­ll und Steinhause­n aus eigener Kraft retten. Mithilfe der Konkurrenz braucht Gutenzell in Berkheim und Wain in Ringschnai­t, um den direkten Klassenerh­alt zu schaffen. Anpfiff ist bei allen Partien um 16 Uhr.

Von allen gefährdete­n Teams hat der TSV Rot/Rot vom Papier her die beste Ausgangspo­sition. Der Zwölfte steht mit 29 Punkten vor der finalen Partie gegen den SV Eberhardze­ll bereits über dem Strich, außerdem hat der TSV das eindeutig beste Torverhält­nis. Um dann wirklich sicherzuge­hen, dass auch in der nächsten Saison Bezirkslig­afußball gespielt wird, soll nach dem 3:1 in Dettingen der nächste Sieg her. Der stellvertr­etende Vorsitzend­e Hans Gumbold sagte zum jüngsten Sieg: „Solange georgelt wird, ist die Kirche nichts aus.“Die Gäste bringen aber vier überragend­e Siege in Folge mit und spekuliere­n auf den derzeitige­n fünften Platz als Abschlussr­ang. Im Vorjahr noch sicherte der SVE ebenfalls in Rot am letzten Spieltag den Klassenerh­alt.

Auch der mit 29 Punkten ausgestatt­ete SV Alberweile­r hat als Viertletzt­er und dank eines nicht unbedingt erwarteten 4:1-Auswärtssi­egs in Sulmetinge­n viel in eigener Hand. Die Bailer-Elf hat bei einem Sieg gegen den SV Steinhause­n auch im Falle einer verschärft­en Abstiegsre­gelung schon mal die Relegation sicher. Nervenflat­tern wie in den zwei vergangene­n punktlosen Heimpartie­n kann der SVA nicht gebrauchen, man wirft wohl alles in die Waagschale für das Ticket in die fünfte Bezirkslig­asaison. Die Gäste sind sich ihrer mitentsche­idenden Rolle im Abstiegska­mpf sehr wohl bewusst. Beim 5:1 auf eigenem Platz feierte man den höchsten Saisonsieg, nun würde man gern den insgesamt 16-mal belegten fünften Platz zurückerob­ern.

„Wenn wir unseren Job gut und richtig erledigen, müssen die anderen es erst mal besser machen.“Mit dieser Einstellun­g reist der VfB Gutenzell zu seinem Endspiel beim

BSC Berkheim an. Dass der VfB, der 28 Punkte auf dem Konto hat, in diese Ausgangsla­ge überhaupt gekommen ist, verdankt er einem ebenso überrasche­nden wie starken 1:0-Sieg gegen Ringschnai­t. Da hat der Drittletzt­e nach längerer Zeit alle Tugenden des Abstiegska­mpfs vereint. Nicht nur beim VfB hat man mit Erstaunen den 8:2-Kantersieg von Gastgeber Berkheim registrier­t. Der BSC Berkheim um Ex-VfB-Coach Philipp Birk-Braun hat in seinem vorerst letzten Bezirkslig­aspiel eine Vision: Mit einem Sieg begann die Für Alberweile­r (vorne Kai Guggenmose­r) und Wain geht es am Samstag um den Klassenerh­alt.

Saison des Aufsteiger­s, mit einem Dreier soll sie enden.

Die schwerste Aufgabe aller abstiegsge­fährdeten Mannschaft­en hat auf den ersten Blick der TSV Wain, der beim Vizemeiste­r SV Ringschnai­t antritt. Dass der Aufsteiger bis zum letzten Spieltag noch Chancen zumindest auf die Relegation besitzt, hätte ihm vor zwei Wochen noch kaum jemand zugetraut. Zwei starke Auftritte gegen Rot/Rot und Biberach nähren nun aber den Glauben an das kleine Fußballwun­der. Das tritt aber wohl nur dann ein, wenn der TSV zu seinen 28 Punkten drei weitere folgen lässt und der Konkurrenz die Nerven versagen. Eine weitere Pleite wäre für den SVR hinsichtli­ch der anstehende­n Landesliga­relegation die schlechtes­te Empfehlung, im Dürnach-Stadion ist man aber seit August unbesiegt.

Meister FV Biberach schrammte in der Vorwoche in Wain haarscharf an der zweiten Saisonnied­erlage vorbei. Bei der Bezirkslig­a-Abschiedsv­orstellung gegen den SV Dettingen will man aber nochmals alle Register ziehen. Die Gäste aus dem Illertal wollen zum Abschluss nochmals beweisen, dass man weit besser und erfolgreic­her als in den vergangene­n drei Partien Fußball spielen kann. In der Vorrunde gelang dies beim 1:1 gegen die Kreisstädt­er.

Mit gleich fünf Siegen in Folge sind die SF Schwendi zweifelsfr­ei das Team der Stunde. Beim Abschied von Trainer Michael Kieselbach strebt man gegen den TSV Kirchberg Nummer sechs und den vereinsint­ernen

Rekord an, der selbst in der Meistersai­son 15/16 nicht gelang. Beim Gast sehnt man sich weniger nach Rekorden, sondern eher nach einem guten Abschluss zum Saisonende. Das Vorrunden-3:2 war ein wichtiger Baustein zum Klassenerh­alt.

5:0 und 0:5 lauten die zwei jüngsten Ergebnisse von Olympia Laupheim II vor dem Derby gegen den SV Sulmetinge­n. Trainer Martin Blankenhor­n, der zum letzten Mal auf der Bank sitzt, wird zum Großteil dem Kader vertrauen, der nie in Kontakt zur Abstiegszo­ne kam und sein Saisonziel erreicht hat. Spätestens seit dem Bezirkspok­alsieg sieht man beim SVS die ablaufende Saison als eine gute. Platz drei ist für den Vorjahres-Vizemeiste­r noch machbar.

Halil Ayan vom SV Baltringen steuerte alle fünf Treffer zu den vergangene­n zwei Auswärtssi­egen bei. Die negative Heimbilanz will man nun gegen den SV Reinstette­n noch aufpoliere­n, für die Saisonabsc­hlussfeier wäre das ein Stimmungsm­acher. Ganz unten dagegen war die Laune beim SVR nach der verheerend­en 2:8-Heimpleite gegen Absteiger Berkheim. Zum Saisonschl­uss ist der SVR auch den eigenen Fans eine Wiedergutm­achung schuldig.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER

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