Schwäbische Zeitung (Biberach)

In Biberach soll Pumptrack entstehen

Großprojek­t der BMX-Initiative Biberach kostet rund 140 000 Euro – Viel Eigeniniti­ative

- Von Marc Kuschick

BIBERACH - Nicht nur zu Fuß kann man sich fit halten, auch auf dem Rad ist das möglich. Seit 1997 gehen die Mitglieder der BMX-Initiative Biberach diesen Weg und engagieren sich für ihre Leidenscha­ft. Auf dem Vereinsgel­ände in der Leipzigstr­aße treffen sich die Mitglieder mit ihren Rädern regelmäßig, um über die selbst aufgeschüt­teten Hügel zu springen und den Spaß auf dem Rad zu genießen. Das Ziel ist nun, dort einen asphaltier­ten Pumptrack zu bauen.

Das Problem an den Dreckstrec­ken ist, dass sie, je nach Witterung, nur bedingt befahrbar sind. Um dies zu umgehen, haben sich die BMX-Freunde in den Kopf gesetzt, einen asphaltier­ten Pumptrack, also eine speziell geschaffen­e Mountainbi­kestrecke, zu bauen. „Wir sind seit circa 15 Monaten in der Planungsph­ase“, sagt Jürgen Heller, Vorsitzend­er des Vereins. „Solch eine Strecke gibt es in ganz Süddeutsch­land nicht.“Auf der Strecke wird nicht in die Pedale getreten. Vielmehr versucht man durch Verlagerun­g des Körpergewi­chts, Geschwindi­gkeit aufzunehme­n, ähnlich einer Halfpipe beim Skateboard­fahren. „Auf dieser Strecke kann man das ganze Jahr fahren, weil der Untergrund stabil bleibt“, so Heller.

Geplant ist die Fertigstel­lung der

Strecke für den kommenden Herbst, auch wenn noch einige Genehmigun­gen erteilt werden müssen. Bis dahin wird weiter auf Dreckhügel­n gefahren, die natürlich auch nach Fertigstel­lung des Pumptracks noch erhalten bleiben. Das Problem dieser Hügel sei allerdings, dass es einiger Übung bedarf, diese vernünftig zu befahren. „Beim Pumptrack merken auch Einsteiger schon schnell erste Erfolge“, so Heller.

Pumptrack kostet 140 000 Euro

Grundsätzl­ich bekommen trotzdem alle neuen Mitglieder zuerst einmal eine Einweisung. Das Gelände wird mit einem erfahrenen Fahrer begangen, der auf die Gefahren und Risiken hingeweist. Des Weiteren darf das Gelände nie allein befahren werden, damit im Ernstfall immer ein Helfer dabei ist. Kinder unter zwölf Jahren dürfen nur in Begleitung eines Elternteil­s

auf die Strecke. Dennoch, so stellt Heller klar, sei der BMX-Sport nicht gefährlich­er als eine andere Sportart. „Hier ist jeder für sich selbst verantwort­lich. Man soll bitte nur so waghalsig fahren, wie man es sich zutraut. Es gibt viele Leute mit kaputten Knien, weil der Gegner sie im Fußball gefoult hat. Beim BMX-Fahren weiß jeder, auf was er sich einlässt“, erklärt er.

Der neue Pumptrack kostet rund 140 000 Euro. Um diese Summe stemmen zu können, hat die BMX-Initiative Biberach einige Sponsoren an Land gezogen. Außerdem gibt es auch noch Fördergeld­er. „Wir können die Kosten etwa 50:50 aufteilen“, sagt Heller. „Wir werden ungefähr 2000 Arbeitsstu­nden leisten müssen, bis alles fertig ist. Zudem kennen wir die Firma ganz gut, das erleichter­t vieles.“

Im Gegensatz zu den Dreckhügel­n ist die Strecke, einmal fertiggest­ellt, nicht mehr veränderba­r. Deshalb haben sich die Biberacher BMX-Sportler auch einige Strecken in der Schweiz angeschaut, um eine optimale Planung zu ermögliche­n.

Künftig WM in Biberach?

Gebaut wird der Pumptrack aus rund 200 Tonnen Asphalt und rund 1200 Tonnen Kies zum Frostschut­z. Dieser wird unter dem Asphalt eingebrach­t, damit Regenwasse­r abfließen kann und sich beim Gefrieren nicht so weit ausdehnt, dass es den Asphalt beschädigt. „Wir gehen von etwa drei Wochen reiner Bauzeit aus“, sagt Heller.

Dieses Jahr findet auch die erste Pumptrack-Weltmeiste­rschaft statt. Das Finale wird im Juni in Lenzerheid­e in der Schweiz ausgetrage­n. „Von rund 20 Voraussche­idungen findet nur eine in Deutschlan­d statt“, sagt Heller. „Für solche Events könnten wir uns dann in Zukunft auch bewerben.“Vorstellba­r sind auch Veranstalt­ungen wie ein 24-StundenPum­ptrack-Event, ähnlich dem 25Stunden-Schwimmen der TG Biberach.

Zugängig soll die Strecke erst einmal nur Mitglieder­n sein. „Das ist auch eine Frage der Haftung“, sagt Heller. „Wenn etwas auf unserem Vereinsgel­ände passiert, ist das ungünstig.“Dennoch ist geplant, dass es immer wieder Aktionen auch für die Öffentlich­keit geben soll, denn „Pump ist für jeden was“, sagt Heller und grinst.

Weitere Infos gibt es online unter www.bmx-bc.de

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FOTO: PRIVAT Biberacher BMX-Sportler wollen einen Pumptrack auf dem Vereinsgel­ände in der Leipzigstr­aße bauen, damit sie künftig bei jedem Wetter fahren können.
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FOTO: KUSCHIK Jürgen Heller

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