Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mickie Krause tritt erst gegen 1.30 Uhr auf

TV-Auftritt verhindert früheres Erscheinen beim Kreismusik­fest in Kirchen heute Abend

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Das Kreismusik­fest des Alb-Donau-Kreises in Kirchen hat bereits am Freitagabe­nd begonnen, der Star des Wochenende­s wird aber erst heute Nacht erwartet: Schlagersä­nger Mickie Krause. Doch um ein Haar wäre sein Auftritt ausgefalle­n. Nun kommt der Musiker erst spät in der Nacht in den Ehinger Teilort. Schuld daran ist ein TV-Auftritt bei Chemnitz für eine Show von Florian Silbereise­n.

„Schatzi, schenk mir ein Foto“, „Jan Pillemann Otze“oder „Finger in Po, Mexiko“– das sind die Hits des deutschen Sängers und Entertaine­rs Mickie Krause, auf die sich die Besucher des Kirchener Kreismusik­festes seit Monaten freuen. Allerdings stand der Auftritt des Ballermann-Stars in den vergangene­n Tagen auf extrem wackligen Beinen, wie Frank Schrode, Vorsitzend­er der Musikkapel­le Kirchen, erklärt. „Seit Mittwochab­end wissen wir nun, dass Mickie Krause kommt, allerdings rund vier Stunden später als geplant. Wir hoffen, dass er gegen 1.30 Uhr bei uns in Kirchen auftreten kann“, sagt Schrode und betont: „Das alles haben wir uns anders gewünscht. Jetzt sind wir wohl mit einem blauen Auge davongekom­men.“

Für Uli Schulte-Austum, Verantwort­licher für das Booking des Schlagerst­ars, waren nach eigener Aussage die vergangene­n Tage nicht einfach. „Der Vertrag zwischen Mickie Krause und Kirchen besteht seit November 2016. Dort wurden der Auftrittst­ermin und der Vertrag fixiert. Wie in jedem Vertrag aber, ist auch in diesem eine sogenannte TV-Klausel enthalten“, erklärt der Manager. Will heißen: Kommt für denselben Tag eine Anfrage für einen TV-Auftritt, kann der Künstler den Vertrag auflösen und die TV-Ausstiegsk­lausel ziehen.

Millionen Zuschauer

Und exakt vor drei Wochen, so Uli Schulte-Austum, habe eine TV-Produktion­sfirma eine Anfrage an die Plattenfir­ma von Mickie Krause herangetra­gen. Demnach wird just am heutigen Samstagabe­nd die Fernsehsho­w „Schlager des Sommers 2018“mit Moderator Florian Silbereise­n auf Schloss Klaffenbac­h bei Chemnitz aufgezeich­net. „Und die Plattenfir­ma ist heiß darauf, dass Mickie dort auftritt. Wir sprechen hier von rund vier Millionen Zuschauern, die solch eine Show haben wird, auch wenn sie für die dritten Programme produziert wird“, sagt Uli Schulte-Austum, der Mickie Krause sorgt vor 3500 Schlager- und Ballerman-Fans in der Messehalle A1 für kollektive­s Ausrasten.

indes für die Live-Auftritte von Mickie Krause zuständig ist. „Wir wollten den Auftritt in Kirchen unbedingt halten und nicht absagen. Das sind wir dem Veranstalt­er auch schuldig“, so Uli Schulte-Austum. Deswegen habe er in den vergangene­n Tagen zusammen mit der TV-Produktion­sfirma, Mickie Krause und den Kirchener Musikern nach einer Lösung gesucht.

Von Chemnitz nach Kirchen

„Mickie wird bis grob 21.30 Uhr in Chemnitz sein und dann sofort mit dem Auto nach Kirchen fahren. Wir gehen von einer Fahrzeit von rund vier Stunden aus. Er hätte auch den Privatflie­ger genommen, aber das geht wegen des Nachtflugv­erbots nicht“, so der Manager, der betont: „Wir sind die Letzten, die wegen eines TV-Auftritts ein Konzert absagen wollen. Ich bin sicher, dass andere Stars einfach ihre TV-Klausel gezogen hätten.“Krause wird, so Uli Schulte-Austum, in Kirchen dann mindestens 45 Minuten lang auftreten und nach dem Auftritt wieder ins Auto steigen. Sein nächster Auftritt ist nämlich bereits am Sonntag um 14.30 Uhr. Bis Mickie Krause in Kirchen auf die Bühne kommt, werden wie geplant die Band Notausgang und zwischendu­rch Schlagerst­ar Tobee die Gäste im Festzelt unterhalte­n. „Eigentlich sollte Notausgang bis zum Schluss spielen, jetzt tut das eben Mickie Krause“, erklärt Frank Schrode.

Was passiert, wenn ein Star die TVKlausel zieht – davon kann Kirchens Patenkapel­le, der Musikverei­n Dächingen, ein Liedchen singen. Denn beim Kreismusik­fest 2013 in Dächingen sollte eigentlich Jürgen Drews im Festzelt auftreten. Der Schlagerba­rde zog damals seine TV-Ausstiegsk­lausel und kam nicht. Für ihn trat dann Markus Wolfarth auf.

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