Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fuß vom Gas: Blitzer gehen in Betrieb
Landkreis schaltet die ersten fünf Messanlagen scharf – Einnahmen erhält Landratsamt
BIBERACH - Wer es bisher noch nicht getan hat, sollte spätestens ab Mittwoch bei den aufgestellten Blitzern im Landkreis Biberach vom Gas gehen. Denn an diesem Tag nehmen fünf der insgesamt 17 beschafften Messanlagen ihren Betrieb auf. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich so künftig mehr Auto- und Lastwagenfahrer an die innerörtliche Höchstgeschwindigkeit halten.
So mancher ist schon etwas hektisch auf die Bremse getreten, als sich vor ihm eine der neuen, grauen Säulen aufgetan hat. Der Kreis hat 17 Geschwindigkeitsmessanlagen in 13 Städten und Gemeinden aufgestellt. Damit geht für viele Kommunen ein Wunsch in Erfüllung, forderten sie die stationären Blitzer doch seit einigen Jahren. 2017 beschloss der Kreistag schließlich, die Geräte anzuschaffen. Die Kosten beliefen sich auf knapp über eine Million Euro.
Am Mittwoch nun gehen die ersten fünf Säulen in Betrieb, wie das Landratsamt am Freitag mitteilte. Es handelt sich um die Anlagen in Herrlishöfen (Ortseingang, von der B 30 kommend), Ummendorf (Häusener Straße), Erlenmoos, Ahlen und Ingerkingen (Ortsausgang Richtung Ehingen). Außerdem wird an diesem Tag die Geschwindigkeit an den bisherigen Standorten Göffingen und Ummendorf (vom Jordanbad kommend) gemessen. Die Blitzer in Biberach sind seit Ende Mai scharf. Wer beispielsweise im Ort zwischen 11 und 15 km/h zu schnell ist, muss mit einer Geldbuße von 25 Euro rechnen.
Noch nicht alle haben Strom
Die verbleibenden zwölf neuen Anlagen in Aßmannshardt, Birkenhard, Degernau, Goppertshofen, Herrlishöfen (Ortseingang aus Richtung Biberach), Ingerkingen (Ortseingang aus Richtung Schemmerhofen), Ochsenhausen, Riedlingen und Wain gehen in Betrieb, sobald die Stromversorgung erfolgt ist. In der Regel können die Messsäulen in beide Fahrtrichtungen messen, ein Beschleunigen nach den Geräten sollten Verkehrsteilnehmer also besser bleiben lassen. Es wird ein Lasermessverfahren eingesetzt. Die Anlagen sind laut Landratsamt nur in Betrieb, wenn eine der acht Messeinrichtungen eingebaut ist.
Die Messergebnisse werden online an das Landratsamt übertragen. Die Mitarbeiter der Bußgeldstelle stellen die Bescheide aus. „Wenn alle in Betrieb sind, rechnen wir mit einem Mehrbedarf an 2,5 Stellen“, erläutert der Sprecher des Landratsamts, Bernd Schwarzendorfer. Die Einnahmen bekommt der Kreis. Der Sprecher betont, dass es nicht darum geht, den großen Reibach zu machen: „Wir würden uns freuen, wenn die Mehreinnahmen so gering wie möglich ausfallen. Denn dann halten sich alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung – und die neuen Messanlagen haben ihren Zweck, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, erfüllt.“