Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bund ermöglicht Sanierung der Realschule
Erolzheim erhält mit 3,8 Millionen Euro die fast größte Finanzspritze im Landkreis
EROLZHEIM - Einmal abgesehen vom Kreisberufsschulzentrum, profitiert keine andere Schule im Landkreis Biberach so von einer Finanzspritze des Bundes wie die Realschule Erolzheim. Die Einrichtung im Illertal mit rund 620 Schülern erhält 3,8 Millionen Euro an Fördermitteln für die Sanierung ihrer Gebäude. „Das Geld ermöglicht uns, die auf der Agenda stehenden Arbeiten jetzt auch umzusetzen“, freut sich Bürgermeister Jochen Ackermann. Bis es los geht, müssen aber noch einige Punkte geklärt werden.
Derzeit klafft im Innenhof der Realschule ein großes Loch. Arbeiter sind dran, die Außenanlagen auf Vordermann zu bringen. „Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres soll das Ganze fertig sein“, sagt Ackermann. Doch mit Erneuerungen an der Schule ist es damit nicht getan – im Gegenteil. Der Erweiterungsbau auf der Nordseite und der sogenannte L-Bau sollen in den kommenden Jahren ein neues Erscheinungsbild erhalten. „Etwa zwei Drittel des Baukörpers werden grundlegend saniert“, sagt Schulleiter Volker Knaupp. Auf den ersten Blick sei der Sanierungsstau nicht zwingend zu erkennen, vielmehr zeige sich die Notwendigkeit des Vorhabens im Verborgenen. Die Fassade mit Vollwärmeschutz versehen, neue Fenster einbauen und das Dach neu decken – das sind ein paar Beispiele für Arbeiten an der Außenhülle des Gebäudes.
Doch auch im Inneren soll sich etwas tun, angefangen bei den Toiletten über Klassenzimmer bis hin zur Heizung. Darüber hinaus soll der Brandschutz genauso wie die Elektrik generalüberholt werden. In Summe sollen die Arbeiten rund 4,8 Millionen Euro kosten, wovon 3,8 Millionen Euro der Bund übernimmt. Die schwarz-rote Regierung fördert seit dieser Legislaturperiode die Umbauten von Schulen, um den Sanierungsstau in den Griff zu bekommen. Erolzheim sei bei der Bewerbung um die Fördermittel zugutegekommen, dass die Planungen schon relativ weit gediehen waren, so Ackermann. Ohne diese Mittel könnte man das Projekt nicht stemmen.
Die Realschule Erolzheim existiert seit mehr als 50 Jahren. Seit 1967 ist die Schule immer weiter gewachsen, sowohl was die Zahl der Schüler als auch die Größe des Gebäudes angeht. Die Schüler stammen aus den Landkreisen Biberach, Ravensburg, Alb-Donau und Neu-Ulm. „Die Schule ist mit den Bedürfnissen gewachsen“, sagt Knaupp. Der nördliche Erweiterungsbau wurde Ende der 1970er-Jahre fertiggestellt, der L-Bau Mitte der 1980er-Jahre.
Im laufenden Betrieb umbauen
Ein genauer Zeitplan für die Sanierung dieser Trakte steht noch nicht fest. „Jetzt gehen wir in die Detailplanungen, um die Arbeiten zeitnah ausschreiben zu können“, sagt Ackermann. Unendlich viel Zeit lassen kann sich die Gemeinde aber nicht. Denn Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Sanierung bis Ende 2022 abgeschlossen ist.
Gleichzeitig möchten die Verantwortlichen das Kunststück schaffen, die Schule bei laufendem Betrieb umzubauen. „Wir wollen ohne Container auskommen“, erläutert Knaupp. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Arbeiten mehr als ein Schuljahr dauern werden. Sie sind sich einig, dass sich die Strapazen lohnen werden. Knaupp sagt: „Die Schüler und Lehrer fühlen sich in den dann helleren und modernen Räumen bestimmt noch wohler.“