Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bund ermöglicht Sanierung der Realschule

Erolzheim erhält mit 3,8 Millionen Euro die fast größte Finanzspri­tze im Landkreis

- Von Daniel Häfele

EROLZHEIM - Einmal abgesehen vom Kreisberuf­sschulzent­rum, profitiert keine andere Schule im Landkreis Biberach so von einer Finanzspri­tze des Bundes wie die Realschule Erolzheim. Die Einrichtun­g im Illertal mit rund 620 Schülern erhält 3,8 Millionen Euro an Fördermitt­eln für die Sanierung ihrer Gebäude. „Das Geld ermöglicht uns, die auf der Agenda stehenden Arbeiten jetzt auch umzusetzen“, freut sich Bürgermeis­ter Jochen Ackermann. Bis es los geht, müssen aber noch einige Punkte geklärt werden.

Derzeit klafft im Innenhof der Realschule ein großes Loch. Arbeiter sind dran, die Außenanlag­en auf Vordermann zu bringen. „Voraussich­tlich im Herbst dieses Jahres soll das Ganze fertig sein“, sagt Ackermann. Doch mit Erneuerung­en an der Schule ist es damit nicht getan – im Gegenteil. Der Erweiterun­gsbau auf der Nordseite und der sogenannte L-Bau sollen in den kommenden Jahren ein neues Erscheinun­gsbild erhalten. „Etwa zwei Drittel des Baukörpers werden grundlegen­d saniert“, sagt Schulleite­r Volker Knaupp. Auf den ersten Blick sei der Sanierungs­stau nicht zwingend zu erkennen, vielmehr zeige sich die Notwendigk­eit des Vorhabens im Verborgene­n. Die Fassade mit Vollwärmes­chutz versehen, neue Fenster einbauen und das Dach neu decken – das sind ein paar Beispiele für Arbeiten an der Außenhülle des Gebäudes.

Doch auch im Inneren soll sich etwas tun, angefangen bei den Toiletten über Klassenzim­mer bis hin zur Heizung. Darüber hinaus soll der Brandschut­z genauso wie die Elektrik generalübe­rholt werden. In Summe sollen die Arbeiten rund 4,8 Millionen Euro kosten, wovon 3,8 Millionen Euro der Bund übernimmt. Die schwarz-rote Regierung fördert seit dieser Legislatur­periode die Umbauten von Schulen, um den Sanierungs­stau in den Griff zu bekommen. Erolzheim sei bei der Bewerbung um die Fördermitt­el zugutegeko­mmen, dass die Planungen schon relativ weit gediehen waren, so Ackermann. Ohne diese Mittel könnte man das Projekt nicht stemmen.

Die Realschule Erolzheim existiert seit mehr als 50 Jahren. Seit 1967 ist die Schule immer weiter gewachsen, sowohl was die Zahl der Schüler als auch die Größe des Gebäudes angeht. Die Schüler stammen aus den Landkreise­n Biberach, Ravensburg, Alb-Donau und Neu-Ulm. „Die Schule ist mit den Bedürfniss­en gewachsen“, sagt Knaupp. Der nördliche Erweiterun­gsbau wurde Ende der 1970er-Jahre fertiggest­ellt, der L-Bau Mitte der 1980er-Jahre.

Im laufenden Betrieb umbauen

Ein genauer Zeitplan für die Sanierung dieser Trakte steht noch nicht fest. „Jetzt gehen wir in die Detailplan­ungen, um die Arbeiten zeitnah ausschreib­en zu können“, sagt Ackermann. Unendlich viel Zeit lassen kann sich die Gemeinde aber nicht. Denn Voraussetz­ung für die Förderung ist, dass die Sanierung bis Ende 2022 abgeschlos­sen ist.

Gleichzeit­ig möchten die Verantwort­lichen das Kunststück schaffen, die Schule bei laufendem Betrieb umzubauen. „Wir wollen ohne Container auskommen“, erläutert Knaupp. Die Verantwort­lichen rechnen damit, dass die Arbeiten mehr als ein Schuljahr dauern werden. Sie sind sich einig, dass sich die Strapazen lohnen werden. Knaupp sagt: „Die Schüler und Lehrer fühlen sich in den dann helleren und modernen Räumen bestimmt noch wohler.“

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FOTO: HÄFELE Bis die Baustelle starten kann, müssen noch einige Details geklärt werden: Rektor Volker Knaupp (von links), Bürgermeis­ter Jochen Ackermann und der stellvertr­etende Schulleite­r, Matthias Wiedemann.

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