Schwäbische Zeitung (Biberach)

Simon Dilger feiert mit der Olympia den Titel

Fußball, Landesliga: Laupheim gastiert zum Saisonfina­le in Kehlen

- Von Michael Mader

LAUPHEIM - Der FV Olympia Laupheim ist Meister der Fußball-Landesliga und kehrt wieder in die Verbandsli­ga zurück. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat Simon Dilger, der allein 19 Mal für die Laupheimer traf. Wegen eines Muskelfase­rrisses, erlitten in der Partie zu Hause gegen den SV Mietingen, konnte der Torjäger in den verbleiben­den zwei Saisonspie­len in Weiler und am Samstag in Kehlen (Spielbegin­n 15 Uhr) nicht mehr eingesetzt werden.

„Das ist natürlich sehr schade, denn ich hätte noch gerne um die Torjägerka­none mitgespiel­t“, ärgert sich der 20-jährige Stürmer, um sich ein paar Sekunden später schon wieder über die Meistersch­aft zu freuen. „Das wir das nach der absolut verkorkste­n Saison im vergangene­n Jahr so schnell hingekrieg­t haben, ist auch für uns Spieler schon einen kleine Überraschu­ng.“Erst in der Winterpaus­e – als die Olympia immer noch Tabellenfü­hrer war und nur ein Spiel in Berg verloren hatte – sei man sich dessen bewusst geworden und habe intern schon den Wiederaufs­tieg in die Verbandsli­ga als Saisonziel ausgegeben. Die Mannschaft habe sich in den vergangene­n Monaten in allen Teilen stabilisie­rt und sei ein verschwore­ner Haufen geworden.

Großer Anteil der Trainer

„Die Trainer haben daran einen sehr großen Anteil“, betont Dilger, der in Rot bei Laupheim das Fußballspi­elen gelernt hat und schon in der F-Jugend nach Laupheim gewechselt ist. Hubertus Fundel und Udo Schrötter würden sich sehr gut ergänzen, einen kumpelhaft­en Ton anschlagen, aber dennoch Wert auf sehr viel Disziplin, und auch taktisches Vermögen legen. „In den beiden ersten Trainingse­inheiten der Woche werden meist taktische Dinge trainiert, im Abschusstr­aining steht dann wieder der Ball im Mittelpunk­t.“Das sei allerdings bei den meisten Trainern so, die Dilger in seiner noch jungen Karriere gecoacht haben. „Am meisten geprägt hat mich mein erster Trainer in Laupheim, Gerd Rother“, legt sich Simon Dilger fest. „Er hat mich entdeckt, gefördert und immer wieder unterstütz­t.“

Genau wie seine Eltern, die ihm immer zur Seite stehen. Vater Ralf und auch die zwei Jahre ältere Schwester Selina haben selbst gekickt. Der Apfel fällt also tatsächlic­h nicht sei weit vom Stamm. Ralf Dilger war Stürmer. Sohn Simon hat sich auch schnell für den Angriff entschiede­n. „Ich wollte immer Toreschieß­en, meine Vorbilder sind Mladen Petric vom HSV und auch Robert Lewandowsk­i.“

Dilger ist nicht der typische Strafraums­türmer, er kommt eher aus der Tiefe, ist allerdings dann doch da, wo ein Stürmer sein muss, um Tore zu erzielen. Schnelligk­eit und ein hohes technische­s Vermögen zeichnen Dilger aus, der schon zwei Vereinswec­hsel hinter sich hat. In der B-Jugend – als 14-Jähriger – wechselte Dilger zum SSV Ulm 1846. „Ich habe damals schon mit dem Gedanken gespielt, Profi zu werden und habe mir von Ulm mehr erhofft.“Nach nur einem Jahr ging’s zurück nach Laupheim, weil sich Dilger nicht wohlgefühl­t hat. „Ich konnte auch nicht mit dem damaligen Ulmer Trainer“, erinnert er sich.

Angebot aus Illertisse­n abgelehnt

Der dritte Wechsel zerschlug sich vor rund einem Jahr, als das Angebot aus Illertisse­n kam, zum dortigen bayerische­n Regionalli­gisten zu gehen. „Ich habe nach einigen Tagen Bedenkzeit und vielen Gesprächen mich dann für ein Bleiben in Laupheim entschiede­n. Die Zeit erschien mir noch nicht reif, mit 19 Jahren in die Regionalli­ga zu wechseln.“Für Olympia Laupheim war das ein Glücksfall. Simon Dilger hatte sich so langsam wieder von einer hartnäckig­en Schambeine­ntzündung erholt und stand am vierten Landesliga­spieltag wieder auf dem Platz. „Das war schon toll, endlich wieder beschwerde­frei spielen zu können.“Geholfen hat ihm dabei vor allem Laupheims Fitnesstra­inerin Christine Netzer.

Dilger wurde von Hubertus Fundel bewusst langsam aufgebaut, zunächst eingewechs­elt, bis er dann wieder in die Startelf rückte und mit Ivan Vargas Müller eines der gefährlich­sten Sturmduos der Liga bildete. Mehr als ein Drittel der gesamten Laupheimer Treffer gehen auf das Konto der beiden Spitzen – obwohl beide immer wieder mal pausieren mussten. „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklun­g von Simon Dilger nach seiner Verletzung“, sagt Fundel. „Er ist schon einer unserer Schlüssels­pieler, der auf dem Platz vielleicht noch etwas lauter werden darf.“

Jetzt kommt die Verbandsli­ga und Simon Dilger freut sich darauf. In der Abstiegssa­ison kam er wegen der Verletzung kaum zum Einsatz, dennoch weiß Dilger, dass man in der Verbandsli­ga noch eine Schippe drauflegen muss. „Wir müssen uns weiterentw­ickeln und als einzelner Spieler sowie als Team noch besser werden“, ist Simon Dilger nicht geblendet vom souveränen Aufstieg der Olympia. „Dann können wir den Klassenerh­alt schaffen.“Zudem hoffe er natürlich noch auf weitere Verstärkun­gen neben den bisher schon Bekannten. „Ich würde mich auch freuen, wenn Jan Neuwirth noch mehr Einsatzzei­ten bekäme, schließlic­h haben wir in der A-Jugend schon sehr gut harmoniert.“Auch mit Alex Schrode sei dies so.

Nach dem Spiel in Kehlen, das laut Fundel zu einem positiven Saisonabsc­hluss gemacht werden soll, geht es am Sonntag erst mal nach Mallorca, um dort richtig abzufeiern. Danach stehe die Weltmeiste­rschaft auf dem Programm, bei der Simon Dilger Brasilien ganz vorne sieht. Am 2. Juli wird es dann wieder ernst. Dann bitten Fundel und Schrötter schon zur ersten Trainingse­inheit der neuen Saison.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Einer der Schlüssels­pieler des künftigen Verbandsli­gisten Olympia Laupheim: Simon Dilger (r.).

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