Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schutzkonz­ept soll auch die Bürger sensibilis­ieren

Die im Entwurf gebilligte Risikobewe­rtung ist zugleich Voraussetz­ung für Zuschüsse des Landes

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HOCHDORF (mad) - Die im Mai vorgestell­ten Starkregen­gefahrenka­rten von Pro Aqua sind auf der Internetse­ite der Gemeinde Hochdorf (www.gemeinde-hochdorf.de) für jeden abrufbar. Jetzt hat Max Huchler, in diesem Fall als Ingenieur mit genauen Ortskenntn­issen und nicht als Gemeindera­t, ausführlic­h die Risikoanal­yse und Vorschläge für ein Handlungsk­onzept erläutert. Alle drei Bausteine gehören zusammen und sind Voraussetz­ung für Zuschüsse des Landes für Schutzmaßn­ahmen. Der Rat billigte den Entwurf und beauftragt­e die Verwaltung und das Ingenieurb­üro, mögliche Maßnahmen mit dem Landratsam­t abzustimme­n. Im Herbst soll das kommunale Starkregen­risikomana­gement final beschlosse­n werden.

In allen drei Teilorten besteht ein Risiko vor allem dadurch, dass bei starkem Regen Wasser von den Hängen am östlichen Rand in die Orte fließt. Aufgrund der teils starken Hangneigun­g könne es mit hoher Geschwindi­gkeit von bis zu zwei Metern pro Sekunde heruntersc­hießen, sagte Huchler – und umso mehr Schlamm, Geröll und Hölzer mit zu Tal reißen. Dies könne zur Gefahr für unvorsicht­ige Personen im Freien werden. Außerdem setzt das mitgeschwe­mmte Material oft Rechen und Einläufe zu, was dann zu Überschwem­mungen führt. So könne etwa in Hochdorf die Rosenbach-Verdolung selbst bei einem Starkregen, wie er statistisc­h alle 100 Jahre vorkommt, die Wassermeng­e an sich problemlos abführen. „Das Hauptprobl­em ist das Material, das mitgeführt wird.“Das Wasser lasse sich nicht bei jedem Starkregen zurückhalt­en; ein Gewinn wäre schon, die Fließgesch­windigkeit zu drosseln.

Huchler betonte, dass das Schutzkonz­ept nicht nur bauliche Vorkehrung­en vorsieht. Es gehe auch um Alarmpläne und angemessen­e Reaktionen, wenn es trotz allem Überschwem­mungen gibt. Ein wichtiges Ziel sei, die Bevölkerun­g zu informiere­n und zu sensiblisi­eren. So sollten sich Bürger bewusst sein, welche Straßen durch Schlamm bedroht seien – und diese im Ernstfall mit Privatauto­s meiden, riet Huchler. Wer stecken bleibe, blockiere womöglich Einsatzfah­rzeuge. Auch Unterführu­ngen könnten tückisch sein. (Ein Bericht zu den Örtlichkei­ten und möglichen Maßnahmen folgt.)

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