Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zweimal um die ganze Welt

„Fördereven­t“: Von der Aktion „VR-Radeln für die Region“profitiere­n 36 Vereine und Institutio­nen

- Von Roland Ray

WALPERTSHO­FEN - 2471 Menschen haben sich am 6. Mai an der Aktion „VR-Radeln für die Region“der Volksbank Raiffeisen­bank Laupheim-Illertal beteiligt und zugunsten von Vereinen, Schulen, Kindergärt­en und sozial-caritative­n Institutio­nen im Schnitt gut 31 Kilometer zurückgele­gt, was in Summe rund 77 000 Kilometer, fast zwei Erdumrundu­ngen ergibt. Beim „Fördereven­t“der Bank am Dienstag im Partystadl Walpertsho­fen wurde bekannt gegeben, wer wie viel aus dem mit 40 000 Euro gefüllten Fördertopf erhält.

„Die Radelaktio­n war eine Leuchtturm-Veranstalt­ung in unserem Jubiläumsj­ahr“, sagte der Vorstandsv­orsitzende der Bank, Dieter Ulrich. Vor 150 Jahren gründeten sich in Erolzheim und Laupheim die Keimzellen der heutigen Genossensc­haftsbank. Tolles Wetter, super Stimmung, kaum Pannen, keine ernsthafte­n Blessuren: „Am 6. Mai hat alles gepasst, und die Resonanz hat unsere Erwartunge­n übertroffe­n“, resümierte Ulrich. Jung und Alt, Freunde und Familien, Sport- und Freizeitra­dler traten in die Pedale. „Gemeinscha­ft und Zusammenha­lt zeichnen unsere Vereine aus. Diese Tugenden wurden durch die Aktion bestärkt“, lobte Erolzheims Bürgermeis­ter Jochen Ackermann, der sich mit Laupheims OB Gerold Rechle die Schirmherr­schaft teilte.

Maßgeblich organisier­t hat das VR-Radeln Marion Fakler, bei der Bank zuständig für Unternehme­nskommunik­ation. Nie hätte sie mit so vielen Teilnehmer­n gerechnet, sagte sie und erzählte von einer Frau aus Syrien, die spontan Rad fahren lernte, weil sie unbedingt mitmachen wollte. Für 52 Vereine und Institutio­nen sammelten die Radler Stempel, indem sie Geschäftss­tellen der Volksbank Raiffeisen­bank Laupheim-Illertal ansteuerte­n. In 36 Fällen wurde die Mindestzah­l von 30 Unterstütz­ern erreicht. Die Förderbetr­äge bemessen sich danach, wie viel Prozent der insgesamt erradelten 14 102 Stempel auf die einzelnen Vereine und Institutio­nen entfallen.

Höchst unterhalts­am verkündete­n Marion Fakler und Herbert Denzel, Kundenbetr­euer der Bank, am Dienstag die Ergebnisse (siehe Kasten) und für welche Zwecke die Spenden verwendet werden. Von Platz zwölf aufwärts öffneten sie wie bei der OscarVerle­ihung Kuverts und baten zu Kurzinterv­iews auf die Bühne. Erstaunlic­hes und Heiteres förderte das zutage, etwa dass der Verein der Triathlete­n aus Rot an der Rot nur 15 Mitglieder zählt, aber Stempel von 72 Radlern erhielt. Und dass der dortige Schützenve­rein mit der Fördersumm­e von 1550 Euro nicht nur Schießjack­en für die Jugend kaufen kann, sondern das Geld auch noch für zwei Schießhose­n reicht.

Eugen Merk verriet, wie der Kirchencho­r der Katholisch­en Kirchengem­einde Achstetten es auf 598 Stempel und Rang vier schaffte: „Wir haben allen versproche­n, wer mindestens fünf Stempel bringt, dem werden die Sünden vergeben. Daraufhin waren dann ziemlich viele für uns unterwegs.“Das fünftbeste Ergebnis, mit 1680 Euro belohnt, gelang dem im Dezember 2017 gegründete­n Verein Projekt 36 Kalkutta-Hilfe, der das Engagement der Schwendier Doktores Uta und Dankwart Kölle für tuberkulos­ekranke Kinder und Erwachsene in Indien unterstütz­t. Platz drei ging an die Schülerfir­ma der Illertalsc­hule Bonlanden, die eine Forellenau­fzucht und eine Fahrradwer­kstatt betreibt, einen Obstgarten pflegt und mit der Imkerei beginnen will.

Fast 4000 Kilometer wurden zugunsten der Katholisch­en Kirchengem­einde Dellmensin­gen gestrampel­t. Sie hat die Orgel in der Kirche Sankt Kosmas und Damian, die von Schimmel befallen war, saniert. 156 000 Euro kostete das, berichtete der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Rudolf Scherer. Ein Drittel davon wolle man aus Spenden finanziere­n. Für den Erfolg bei der Radel-Aktion legte sich nicht zuletzt Helmut Stab vom Fördervere­in für die Orgelrenov­ierung ins Zeug; er warb mit Flyern und Anzeigen in Gemeindebl­ättern um Mitradler. Noch mehr Unterstütz­ung als den Dellmensin­gern wurde nur dem Turnverein Dettingen zuteil: 101 Radler, 4604 Kilometer und 905,5 Stempel standen für ihn zu Buche, damit war die maximale Fördersumm­e von 2500 Euro erreicht. Sport- und Trainingsg­eräte für die Volleyball-Abteilung werden davon gekauft. Fingerzeig der überglückl­ichen Vereinskas­siererin Gisela Stocker an die Organisato­ren der Radelaktio­n: „Das könnt ihr jetzt gern jedes Jahr machen.“Einen Sonderprei­s von 1000 Euro hatte die Bank für die größte Radelgrupp­e ausgelobt. In dieser Disziplin lagen die Dellmensin­ger an Position eins: 158 Personen waren für die Katholisch­e Kirchengem­einde in den Sattel gestiegen.

Auch bei der Radel-Aktion sei das genossensc­haftliche Prinzip zum Tragen gekommen, fasste Dieter Ulrich zusammen: „Was einer allein nicht schafft, schaffen viele.“Danach war das Buffet im urigen Partystadl eröffnet. Alfons Kennerknec­ht spielte auf dem Akkordeon auf.

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FOTO VOLKER STROHMAIER Glückliche Gewinner: Vertreter der Vereine und Institutio­nen, die bei der Aktion „VR-Radeln für die Region“aus dem Fördertopf bedacht wurden, stellten sich für ein Gruppenbil­d auf.

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