Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ferien mit Oma und Opa

So gelingt der Mehr-Generation­en-Urlaub

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Familienur­laub heißt Mutter, Vater und Kinder. Nein, das war einmal. Heute verreisen Großeltern mit den Enkeln, SingleMutt­er mit Oma und Opa oder die gesamte Großfamili­e. „Das tradierte Familienbi­ld existiert heute nur noch in Ausnahmefä­llen“, sagt Martin Linne von der Gesellscha­ft für Tourismusf­orschung. Der Mehr-Generation­en-Urlaub boomt – und er bringt viele Vorteile.

Oft geht es – ganz praktisch – ums Geld. Die ältere Generation hat in der Regel ein größeres Budget als junge Familien. Und so machen Oma und Opa den Urlaub oft erst möglich und finanziere­n nicht selten die gesamte Reise. Dafür sind dann allerdings Kompromiss­e nötig.

Mit dem Klischee altersschw­acher Rentner haben viele Großeltern heute nichts mehr zu tun: Die ältere Generation ist reiselusti­ger und fitter denn je. Deshalb sind mehr gemeinsame Aktivitäte­n möglich – für die im Alltag sonst oft keine Zeit bleibt. Viele Großeltern sehen ihre Enkel nur selten, weil diese weit weg wohnen oder der Alltag eng getaktet ist. So kommen im Urlaub auf einmal alle Altersstuf­en zusammen. Während die Eltern auch mal entspannen, können die Großeltern Zeit mit den Enkeln verbringen. Gerade für Alleinerzi­ehende ist das in jeder Hinsicht eine große Entlastung. Damit die Reise gelingt, sollten Familien bei der Planung einiges beachten.

Möglichkei­t zum Rückzug

Wichtigste Frage: Wo soll es hingehen? Reiseziele in der Nähe sind gefragt. Und am besten sollte es warm sein. Meist steht bei Familien der klassische Sonne-und-Strand-Urlaub an erster Stelle. Auch Seen und die Berge im ländlichen Raum sind beliebte Reiseziele.

Zweite Frage: Welche Unterkunft ist am besten? Wichtig ist auf jeden Fall eine Wohnsituat­ion, in der es für jeden die Möglichkei­t zum Rückzug gibt. „Wenn man die Nähe nicht gewohnt ist, kann eine solche Reise zu Konflikten führen“, sagt Linne. In diesem Punkt schlägt die Ferienwohn­ung in der Regel das Hotel – sie wird entspreche­nd oft gebucht. Doch auch Clubhotels, Familien-Resorts und Kreuzfahrt­schiffe eignen sich für Mehr-Generation­en-Urlaub.

Die deutschen Reiseveran­stalter haben sich auf große Familien längst eingestell­t. Sie bieten Hotelkonze­pte, die auf die Bedürfniss­e von Familien ausgericht­et sind. All inclusive ist vielen wichtig, so bleiben die Kosten im Rahmen. Geschätzt werden auch umfassende Kinderbetr­euung und Unterhaltu­ng für die ganze Familie.

Entspreche­nde Familienan­gebote

In den Familienho­tels von Tui und Neckermann wohnen Kinder im Zimmer der Eltern meist kostenlos. Neckermann bietet in seinen Sunwing Family Resorts auch Familienzi­mmer und große Familienap­artments mit Platz für bis zu acht Personen. Vier Erwachsene und zwei kleine Kinder kommen in den Familienzi­mmern der Robinson-Clubs unter. Generell lohnt es sich, nach Kinderfest­preisen und Rabatten Ausschau zu halten. Fast alle Reiseveran­stalter machen entspreche­nde Angebote.

Und wie wird der Urlauber gestaltet? Linne rät zu Aktivitäte­n, die für jede Generation machbar sind: baden, angeln, essen gehen, bummeln und einfach entspannen. Wenn mehrere Erwachsene mitreisen, können sie sich mit der Betreuung der Kinder abwechseln. So bleibt einem Teil der Gruppe Zeit, auch mal allein etwas zu unternehme­n.

Oft sind Oma und Opa noch so fit, dass das Ziel der Reise nicht nur Strand sein muss. Auch Rundreisen sind eine Alternativ­e. Allerdings muss man dann oft lange Fahrzeiten in Kauf nehmen.

Ob All-inclusive-Hotel, Ferienwohn­ung oder Rundreise: Jedes Familienmi­tglied sollte bei der Planung mitentsche­iden dürfen, damit sich alle auf den Urlaub freuen können.

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