Schwäbische Zeitung (Biberach)

Musizieren auf historisch­en Instrument­en

Das Freiburger Barockorch­ester feiert 30. Geburtstag

- Von Georg Rudiger

FREIBURG (epd) - Alles fing an mit der Idee, auf historisch­en Instrument­en Barock zu spielen. 30 Jahre später hat das Freiburger Barockorch­ester (FBO) sein Repertoire auf Klassik sowie Romantik erweitert.

80 bis 100 Konzerte gibt das Orchester pro Saison inklusive einer eigenen Konzertrei­he in Freiburg, Stuttgart und Berlin. Auch als Opernorche­ster werden die Freiburger regelmäßig von Veranstalt­ern wie dem Theater an der Wien, den Salzburger Festspiele­n oder dem Musikfesti­val in Aix-en-Provence angefragt.

Angefangen hat alles in den 1980er-Jahren an der Freiburger Musikhochs­chule, wo sich Studenten von Rainer Kussmaul und Ulrich Koch, den Professore­n für Violine und Viola, für historisch­e Aufführung­spraxis interessie­rten. Regelmäßig trafen sich einige Streicher und ein Cembalist, gruben Noten aus und lasen Quellentex­te zur historisch­en Aufführung­spraxis.

Nach zwei Jahren Proben und einigen kleineren Auftritten gab das Ensemble am 8. November 1987 in der Burgheimer Kirche in Lahr sein erstes Konzert unter dem Namen „Freiburger Barockorch­ester“. Schon in der ersten Saison kam es zur Zusammenar­beit mit dem RIAS-Kammerchor. Schnell fand das Orchester den Weg in die internatio­nale Spitze.

Seit 1990 ist das Freiburger Barockorch­ester als Gesellscha­ft des bürgerlich­en Rechts organisier­t mit gegenwärti­g 27 Gesellscha­ftern. Die Orchesterm­itglieder haben kein festes Gehalt, sondern werden nach Tagessätze­n entlohnt. Die Musiker können als Gesellscha­fter über Programme und Projekte mit entscheide­n. Die Identifika­tion mit dem Ensemble ist groß, die Verantwort­ung dafür ebenfalls. Inzwischen wurde das Repertoire auf Klassik und Romantik erweitert. Selbst zeitgenöss­ische Musik wurde schon für das Orchester komponiert.

Seit einem Jahr ist der südafrikan­ische Pianist Kristian Bezuidenho­ut neben dem Gründungsm­itglied Gottfried von der Goltz der künstleris­che Leiter des Ensembles. „Als ich 2007 bei Mozarts letztem Klavierkon­zert in B-Dur eingesprun­gen bin und erstmals mit dem Orchester zu tun hatte, ist mir sofort dessen hohe klangliche Qualität aufgefalle­n. Beim FBO gibt es eine Raffinesse an Farbmischu­ngen, wie man sie sonst kaum hört“, sagt er im Anschluss an eine öffentlich­e Probe im Freiburger Ensembleha­us.

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FOTO: KONZILSTAD­T KONSTANZ Vladislav Pavliuk (Ruggiero), Tadas Girininkas (Kardinal Brogni), Francisco Brito (Léopold) und Justyna Samborska (Prinzessin Eudoxie, von links) in dem in blaues Licht getauchten Stadtraum.

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