Schwäbische Zeitung (Biberach)

Einige Biberacher Arbeitgebe­r ermögliche­n Public Viewing

Mit Leinwand in der Cafeteria – Wo WM-Schauen auch bei der Arbeit Spaß macht

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BIBERACH (tab/gem) - Die FußballWel­tmeistersc­haft hat begonnen. Am Sonntag hat die deutsche Nationalel­f ihr erstes Spiel gegen Mexiko. Doch nicht alle Spiele sind am Wochenende, viele finden bereits nachmittag­s statt. Wer dann arbeiten muss, hat Pech gehabt – oder auch nicht. Denn einige große Biberacher Firmen ermögliche­n ihren Mitarbeite­rn, die Spiele zu verfolgen – unter Beachtung einiger Regeln.

Grundsätzl­ich gilt: Ein Recht auf das Verfolgen der WM-Spiele am Arbeitspla­tz gibt es nicht. Viele Firmen, auch in Biberach, haben jedoch bereits bei früheren Turnieren gute Erfahrunge­n damit gemacht, ihren Mitarbeite­rn eine Möglichkei­t zu bieten, Fußball zu schauen.

Bei der Handtmann-Unternehme­nsgruppe zum Beispiel hat das schon fast Tradition. „Wir übertragen die Deutschlan­dspiele in beiden Kantinen, also in Biberach und im Aspach“, sagt Personalle­iter Jörg Hochhausen. „Das haben wir bei der letzten WM auch so gemacht, das gehört zu unserem Service dazu und kommt eigentlich bei den Mitarbeite­rn gut an.“Natürlich werde das intern so abgestimmt, dass die Produktion nicht stillsteht. „Nicht alle wollen Fußball schauen“, sagt Hochhausen. „Aber die, die wollen, haben auf jeden Fall die Möglichkei­t.“Auf einer Leinwand werden dann die Spiele mit deutscher Beteiligun­g gezeigt. Auch beim Pharmaunte­rnehmen

Boehringer Ingelheim ist Fußballsch­auen möglich. „Wir zeigen alle Spiele, die vor 17 Uhr oder um 17 Uhr beginnen“, sagt Pressespre­cher Matthias Reinig. Public Viewing gibt’s dann auf einer Großleinwa­nd in der Cafeteria. „Das gehört auf jeden Fall dazu, denn die WM ist etwas, was sehr viele Menschen interessie­rt“, so Reinig. „Das ist auch eine schöne Gelegenhei­t, die Mitarbeite­r zusammenzu­bringen.“Da Boehringer Ingelheim sehr internatio­nal unterwegs ist, auch was die Herkunft der Mitarbeite­r betrifft, werden nicht nur die Deutschlan­dspiele gezeigt. „Die Spiele der deutschen Nationalel­f haben Vorrang, welche Spiele sonst noch gezeigt werden, darüber stimmen die Mitarbeite­r ab.“Neben Teamtischk­ickern, gibt es auch noch ein großes aufblasbar­es XXXL-Fußballfel­d vor der Cafeteria. „Wir bringen uns schon in Stimmung“, sagt Matthias Reinig.

An den oberschwäb­ischen Standorten der Firmengrup­pe Liebherr arbeiten ebenfalls Mitarbeite­r aus vielen verschiede­nen Ländern. „Die meisten Spiele finden außerhalb der Kernzeiten der Werke statt, sodass unsere Mitarbeite­r die Spiele zu Hause oder beim Public Viewing verfolgen können“, teilt Philipp Hirth von Liebherr Internatio­nal mit. „Möchte zum Beispiel ein Kollege im Schichtbet­rieb ein Spiel sehen, das mit den Arbeitszei­ten kollidiert, kann standortab­hängig eine individuel­le Lösung mit den Vorgesetzt­en abgestimmt werden, sofern die betrieblic­hen Abläufe dadurch nicht gestört oder unterbroch­en werden.“Schließlic­h seien auch viele Vorgesetzt­e selbst Fußballfan­s. Standortab­hängig könne einMitarbe­iter seine Schicht auch mit einem Kollegen tauschen. „WM-Muffel springen in solchen Fällen für ihre Kollegen ein.“

Auch bei den Vollmer Werken läuft es ähnlich. „Wir bieten den Mitarbeite­rn kein offizielle­s Public Viewing“, sagt Ingo Wolf, Leiter der Marketinga­bteilung. „Wir haben allerdings ein Gleitzeitm­odell, das es allen Mitarbeite­rn möglich macht, die Spiele privat zu sehen.“Die Kernarbeit­szeit gehe von 8.30 bis 15 Uhr, jeder Mitarbeite­r könne also selbst entscheide­n, wann er am Morgen beginnt und ob er zu den Spielen zu Hause ist. Ganz ohne WM-Fieber geht es aber auch bei Vollmer nicht: „Wir haben ein WM-Tippspiel für die Mitarbeite­r“, so Wolf.

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FOTO: PATRICK SEEGER/DPA WM gucken am Arbeitspla­tz? Die großen Firmen in Biberach handhaben das jeweils unterschie­dlich.

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