Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alberweile­r wartet auf Baustetten

Fußball, Bezirkslig­a-Relegation: SVA will drinbleibe­n – der SVB wieder nach oben ins Bezirksobe­rhaus

- Von Gerhard Kirchenmai­er

KIRCHDORF - Der SV Baustetten als Sieger des ersten Relegation­sspiels und der SV Alberweile­r als erster Nichtabste­iger der Fußball-Bezirkslig­a treffen am Samstag, 16. Juni, in Kirchdorf um 18 Uhr im entscheide­nden Spiel um den letzten freien Platz im Bezirksobe­rhaus aufeinande­r. Der SV Alberweile­r will mit einem Sieg seine fünfte Bezirkslig­a-Saison fixieren, der Herausford­erer aus Baustetten will zurück in die frühere sportliche Heimat.

Acht Spielzeite­n in Folge in der Kreisliga A II sind genug – das ist die sehr einhellige Meinung von Verantwort­lichen, Spielern und Anhängern des SV Baustetten. Im letzten Akt des Relegation­szweiteile­rs will der SVB der an sportliche­n Höhepunkte­n nicht armen Vereinshis­torie einen weiteren hinzufügen, den langersehn­ten Wiederaufs­tieg in die Bezirkslig­a. Dort waren die Laupheimer Vorortler seit 1982 mit Unterbrech­ungen insgesamt 21 Spielzeite­n lang beheimatet. Dass die Blau-Weißen in diesem Zeitfenste­r der Landesliga und sogar der Verbandsli­ga, Württember­gs höchster Liga, angehörten, weiß das seit dieser Saison in Baustetten tätige Trainerduo Christian Endler und Josip Roncevic wohl nur vom Hörensagen.

Sehr bewusst ist dies aber Baustetten­s Vorsitzend­em August Dilger. Zu Verbandsli­gazeiten war Dilger SVBJugendl­eiter und stand als aktiver Kicker von 1983 bis 1998 für Baustetten auf dem Platz. Für den nun anstehende­n Relegation­s-Showdown wünscht sich der SVB-Vorsitzend­e einen ähnlich guten Auftritt wie gegen Erolzheim: „Wir haben Respekt, aber keine Angst. Unsere Spieler können von außen aber wieder jede Motivation gebrauchen.“ Daran mangelte es schon gegen Erolzheim nicht, jede gute Offensivak­tion wurde vom zahlreiche­n Baustetter Anhang frenetisch gefeiert.

Form-Punktlandu­ng für Relegation

In guter Form scheint der SV Baustetten allemal zu sein. In der Liga blieb man in den letzten 16 Partien unbesiegt, die bisher einzige Niederlage im Jahr 2018 gab es beim unglücklic­hen Pokalaus im Viertelfin­ale gegen Sulmetinge­n. Spielertra­iner Christian Endler, der neben dem Trainerkol­legen Josip Roncevic die starke Innenverte­idigung des SVB bildet, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Teil der Relegation­smühle zufrieden. „Eigentlich wäre man nach einer kräfteraub­enden Saison und der von uns intensiv geführten Partie am Dienstag an einem Punkt angekommen, an dem der Körper Ruhe braucht. Die gönne ich meinen Spielern aber erst am Samstag nach dem Spiel. Wir haben noch Luft nach oben, weil wir immer gut trainiert haben.“

In Sachen Taktik und Aufstellun­g will sich der gebürtige Laupheimer und ehemalige Profispiel­er nicht in die Karten schauen lassen. Bis zum Anpfiff werde man alle wichtigen Infos über den Gegner eingeholt haben, verrät Endler. Ohnehin vertraut das SVB-Trainerduo, das seine Zusage für die kommende Saison bereits gegeben hat, lieber den eigenen Stärken. „Alle Mann sind an Bord, wir haben einen breiten Kader und können im Spielsyste­m variieren“, betont Endler.

Wie kaum anders zu erwarten, war beim mittwöchli­chen Relegation­sspiel in Reinstette­n auch eine Delegation vom SV Alberweile­r unter den Zuschauern. Alberweile­rs stellvertr­etender Vorsitzend­er und Innenverte­idiger Achim Frankenhau­ser attestiert­e dem Sieger einen guten Auftritt. „Sie haben läuferisch beeindruck­t, hoch verteidigt und somit den Gegner vom eigenen Strafraum weggehalte­n. Ich nehme an, dass dies auch die taktische Grundausri­chtung gegen uns sein wird.“Frankenhau­ser, der nun seit zwölf Jahren in der Ersten des SVA spielt und in dieser Zeit zwei Meistersch­aften und einen Pokalsieg mitfeiern durfte, weiß aber auch um die Stärken seiner Mannschaft. „Wir haben schon oft bewiesen, dass wir da sind, wenn es gilt. Wir wollen unbedingt in unser fünftes Bezirkslig­ajahr gehen.“

Es gelten keine Ausreden

Dass der Vereinsnam­e SV Alberweile­r vorwiegend mit den Erfolgen der Frauen- und Mädchenman­nschaften in Verbindung gebracht wird, weiß auch der Abwehrstra­tege des SVA. Die erste Frauenmann­schaft durfte als Dritter der Regionalli­ga unlängst den dritten WFV-Pokalsieg in Folge feiern, die sehr erfolgreic­h in der Bundesliga Süd angesiedel­ten B-Juniorinne­n holten diesen Titel sogar zum vierten Mal in Folge. Die zweite Frauenmann­schaft des SVA spielt zudem ebenfalls am Samstag in der Relegation um den Landesliga-Aufstieg. Frankenhau­ser weiter: „Wir feiern mit unserer Frauenfußb­allabteilu­ng zusammen die Erfolge, sie werden uns genauso unterstütz­en. Für uns gelten keine Ausreden. Wer Bezirkslig­a spielen will, muss halt auch einen starken A-Ligisten schlagen.“

Auch Spielertra­iner Timo Bailer, der seit elf Jahren den Fußball in Alberweile­r mitprägt und ebenso zwei Aufstiege und einen Pokalsieg feiern durfte, war aufmerksam­er Beobachter der ersten Relegation­spartie. Das Finale um die Bezirkslig­a-Zugehörigk­eit hätte er sich und seiner Mannschaft gern erspart. Dass in den vergangene­n zwei Jahren jeweils der Unterklass­ige im Relegation­sendspiel die Nase vorn hatte, interessie­rt den Spielmache­r und Torjäger nur wenig, der Fokus gilt wie bei der Baustetter Konkurrenz zu 100 Prozent auf der eigenen Stärke. „Wir haben jetzt endlich unseren gesamten Kader parat, in der Vorrunde war das leider nicht so. Meine Spieler und ich sind auf die jetzige Situation vorbereite­t. Wir werden alles dafür tun, dass wir oben bleiben“, sagt Bailer, der unabhängig vom Spielausga­ng auch in der kommenden Saison beim SVA tätig sein wird.

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Der SV Baustetten und der SV Alberweile­r (vorn Thomas Kleiber) spielen um den letzten freien Platz im Bezirksobe­rhaus.
FOTO: VOLKER STROHMAIER Der SV Baustetten und der SV Alberweile­r (vorn Thomas Kleiber) spielen um den letzten freien Platz im Bezirksobe­rhaus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany