Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Nach 37 Jahren schaffen wir den Durchbruch“
Schwabenrock-Band Pommfritz geht mit neuen Songs in die Festzeltsaison
OCHSENHAUSEN - Jede Menge Auftritte bei den großen Zeltfesten in der Region und eine neue Studio-CD zum Jahresende – die aus Ochsenhausen stammende Schwabenrock-Band Pommfritz strotzt vor Tatendrang. „Wir sind so motiviert wie schon lange nicht mehr“, sagt Sänger Stefan Reisacher.
Nachdem Grachmusikoff sich Ende vergangenen Jahres aufs Altenteil zurückgezogen haben, sind nur noch die fünf Jungs von Pommfritz übrig geblieben, die die Fahne des oberschwäbischen Dialektrocks hochhalten – inzwischen seit 37 Jahren. Trotzdem wollen Pommfritz ihre Fans überraschen, nicht nur musikalisch. Die Lederhosen sind in den Schrank gewandert, stattdessen präsentieren sich Stefan Reisacher, Joe Fels (Keyboards), Stefan Lämmle (Gitarre), Martin Eger (Bass) und Christoph Baur (Schlagzeug) im Hipster-Outfit mit entsprechenden Bärten. Zum Fotoshooting der neuen Tourplakate fuhr die Band mit Fotograf Siggi Wiest aus Laubach in einen BarberSalon nach Stuttgart, um sich frisieren zu lassen. Kein Wunder also, dass Pommfritz deshalb jetzt auf „Abarbier“-Tour gehen, bei der sicher auch „a paar Bier“getrunken werden.
Weil ein neues Erscheinungsbild aber nur die halbe Miete ist, haben Stefan Reisacher und Joe Fels in den vergangenen Monaten auch an neuen Songs gefeilt. Unterstützung holten sie sich bei ihrem früheren Bandmitglied Matthias „Matz“Ulmer. Der ist in der Zwischenzeit mit Heinz Rudolf Kunze und Pur unterwegs und hat ein eigenes Studio in Stuttgart. „Er ist einer der besten Pop-Pianisten Deutschlands, kennt den typischen Pommfritz-Sound und weiß, was gerade angesagt ist“, sagt Reisacher. Schon für das große Pommfritz-Jubiläumskonzert mit Sinfonieorchester im Jahr 2012 lieferte Ulmer die Orchesterarrangements.
Modern, aber unverwechselbar nach Pommfritz sollen die neuen Stücke klingen. So spielt die Nummer „Berlin, Berlin!“einerseits auf die typischen Fußball-Fangesänge an, andererseits auch auf den „Schwabenhass“, den es in Berlin gibt. „Das können wir als Schwabenrocker ja nicht einfach so stehen lassen“, sagt Stefan Reisacher.
In der Tradition des Berliner Musikers Peter Fox dagegen steht der Song „Geburtstag“, in dem die eine oder andere Textzeile nicht ganz jugendfrei daherkommt. „Drhoim isch drhoim“heißt ein Lied, in dem Pommfritz – so wie man es kennt – die Liebe zur oberschwäbischen Heimat besingen. Und für die Textzeile „Drhoim muaß i sei, wenn in Biberach Schütza isch“, gibt es im Biberacher Festzelt im Juli sicher Applaus.
Studioalbum zum Jahresende
Bei einem „Testkonzert“vor einigen Wochen seien die neuen Nummern sehr gut angekommen, sagt Joe Fels. Ideen für noch zehn weitere neue Stücke haben er und Reisacher gerade in der Mache und wollen sie nach und nach ins Repertoire der Band aufnehmen. Ziel ist, Ende des Jahres ein neues Studioalbum mit diesen Liedern herauszubringen.
Zuvor stehen aber wieder Auftritte bei diversen größeren Festen in der Region an, darunter am 23. Juni in Rosna (Sommerfest), am 24. Juni in Laupheim (Heimatfest), am 8. Juli in Ehingen-Berg (Ulrichsfest) sowie am 18. Juli in Biberach (Schützenfest). Ein besonderes Highlight ist das Fantreffen am 28. Juli in Scharnitz (Tirol). Dazu kann man sich bereits jetzt im Internet anmelden.
„Wir haben in der bisherigen Karriere sicher nicht nur Höhenflüge erlebt“, sagt Stefan Reisacher, „aber wir haben so viel Lust zu spielen, wie lange nicht. Nach 37 Jahren schaffen wir endlich den großen Durchbruch“, ist er sich sicher und grinst.