Schwäbische Zeitung (Biberach)
Michael Hermann kandidiert in Erlenmoos
Bürgermeisterwahl: Der 59-Jährige aus Laubach versteht sich als „Bürgerflüsterer“
ERLENMOOS - Mit Michael Hermann hat Erlenmoos einen dritten Bewerber für das Bürgermeisteramt. Der 59-Jährige aus Laubach arbeitet nach eigenen Angaben als „Berater in allen Fragen“. Wie die beiden anderen Kandidaten hat der DiplomBetriebswirt seine Unterlagen im Rathaus abgegeben. Außer ihm wollen Stefan Echteler aus Laupheim und Wolfgang Späth aus Ochsenhausen die Nachfolge von Amtsinhaberin Alexandra Scherer antreten.
„Ich bin kein Verwalter, sondern ein Innovator. Und ich sehe mich als Mediator mit den Bürgern und dem Gemeinderat“, so Michael Hermann über die Gründe, warum er sich am 22. Juli zur Wahl stellt. Er möchte die Rolle eines „Bürgerflüsterers“einnehmen: „Ich höre den Menschen zu und analysiere.“Auf Grundlage dessen überlege er, wie sich Probleme lösen ließen. In der Vergangenheit war der Vater einer Tochter aus erster Ehe unter anderem als Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater tätig. Mit seiner Partnerin lebt der parteilose Bewerber in Laubach.
Pflege ein wichtiges Anliegen
Eine schuldenfreie Gemeinde, bezahlbarer Wohnraum, eine mit Weitsicht geplante und realisierte Ortsumfahrung, die Umnutzung des Ochsen als Rathaus und die Erweite- rung des Kindergartens Wuselnest seien Punkte, die „unter kommunalen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten“zeitnah realisiert werden sollten.
Ein wichtiges Anliegen ist ihm auch die Pflege: „Es braucht Pflegeeinrichtungen vor Ort mit machbaren Preisen. Wir müssen aus dem Rendite-Gedanken herauskommen.“Gelingen könne dies beispielsweise durch das Engagement seitens der Bürger, ähnlich der Senioren-Genossenschaft in Riedlingen.
„Ich interessiere mich schon immer für Politik und das Gemeinwesen“, erläutert Hermann. Er möchte die Dinge gut mitgestalten, vor allem in Hinblick auf die nachfolgenden Generationen. In wichtigen Fragen erachte er eine Bürgerbeteiligung als notwendig. Im Gemeinderat sei ein einstimmiger Beschluss seine Devise, so der Bewerber. In den Wahlkampf möchte er ab dem 10. Juli, am Tag der Kandidatenvorstellung im Gemeindesaal, aktiv eingreifen.
Einst die alte Schule gekauft
Der gebürtige Laupheimer hat einen Bezug zu Erlenmoos. „Ich habe dort gewohnt“, sagt Hermann. Vor ein paar Jahren erwarb er die ehemalige Schule an der Biberacher Straße, um sie als Wohngebäude herzurichten. Dann habe er das Objekt jedoch kurze Zeit später an die Gemeinde für die Unterbringung von Asylbewerbern verkauft. Innovativ, kreativ, gute Kombinations- und Aufnahmefähigkeit, Lebenserfahrung und bürgernah – mit diesen Eigenschaften möchte er überzeugen. Er könne zwar keine Laufbahn bei einer Verwaltung vorweisen, kenne sich aber mit Themen wie der Haushaltsprüfung aus.
Noch steht nicht fest, ob es bei diesen bislang drei öffentlich bekannten Bewerbern bleibt. Die Bewerbungsfrist endet nämlich erst am Mittwoch, 27. Juni, um 18 Uhr.