Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zieglersche veröffentlichen Jahresbericht
Jahresumsatz des diakonischen Sozialunternehmens lag 2017 bei 180,1 Millionen Euro
WILHELMSDORF (sz) - Das Gewinnen von neuen Mitarbeitern und der Umgang mit gesetzlichen Veränderungen haben im vergangenen Jahr die Arbeit der Zieglerschen maßgeblich geprägt. Nun hat das diakonische Sozialunternehmen mit Sitz in Wilhelmsdorf (Landkreis Ravensburg) seinen Jahresbericht veröffentlicht.
2017 haben 3177 Mitarbeiter für mehr als 7000 Menschen vielfältige Betreuungs- und Assistenzleistungen angeboten. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, sind die Zieglerschen an mehr als 60 Standorten zwischen Stuttgart und dem Bodensee vertreten. Größter Geschäftsbereich der Zieglerschen ist die Altenhilfe, die an mehr als 25 Standorten Seniorenzentren und ambulante Dienstleistungen anbietet, gefolgt von den Geschäftsbereichen Behindertenhilfe, Hör-Sprachzentrum, Suchthilfe und Jugendhilfe. In Biberach betreiben die Zieglerschen eine Sprachheilschule. Der Jahresumsatz betrug 2017 180,1 Millionen Euro.
Individuelle Assistenzleistungen
Die Anforderungen an ein Unternehmen der Sozialwirtschaft werden zunehmend vielfältiger. Vor allem das derzeit in Kraft tretende Bundesteilhabegesetz symbolisiert laut Mitteilung den Wandel. In Zukunft werden Menschen mit Behinderungen zunehmend aus individuell ausgehandelten Assistenzleistungen auswählen können. Die Zieglerschen aus Wilhelmsdorf sind vor allem in ihrem Geschäftsbereich Behindertenhilfe ebenso davon berührt und bereiten sich derzeit auf diese Herausforderungen vor.
Weitere wichtige Themen der vergangenen, aber auch der zukünftigen Jahre sind die Landesheimbauverordnung und zunehmend das Gewinnen von Fachkräften, geht aus der Pressemitteilung weiter hervor. Gerade die baulichen Anforderungen prägen die Entwicklung großer sozialer Träger. Die Zieglerschen sehen dies als Chance, sich für die Zukunft gut aufzustellen, fordern aber von Politik und Aufsichtsbehörden noch mehr Verlässlichkeit und Beratung.
Beim Thema Personal setzen die Zieglerschen vor allem darauf, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Dazu gehören unter anderem die Bezahlung nach Tarif, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (die Altenhilfe der Zieglerschen wurde vor Kurzem als „Familienbewusstes Unternehmen“zertifiziert) und eine gute Führungskultur. Derzeit durchlaufen alle Führungskräfte eine umfassende Weiterbildung zur inneren Haltung einer Führungskraft ihren Mitarbeitern gegenüber und dem daraus folgenden Verhalten. Hier sehen die Verantwortlichen einen zentralen Hebel, durch gute und verlässliche Führung Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen zu binden.
„Bei allen Veränderungen ist es aber auch unsere Aufgabe, Bewährtes zu erhalten. Das gibt unseren Kunden die Sicherheit und den Halt, den sie als Basis für ihren Lebensweg benötigen“, betont Pfarrer Gottfried Heinzmann, seit Februar 2017 fachlich-theologischer Vorstand der Zieglerschen. Fachliche Seriosität und nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg – diese beiden Pole sieht Rolf Baumann, kaufmännischer Vorstand der Zieglerschen, als unverzichtbar: „Nur wenn wir fachlich überzeugen und unsere Kunden und Partner dies so erleben, sind wir auch wirtschaftlich erfolgreich.“
Der neue Jahresbericht der Zieglerschen kann online unter www.zieglersche.de heruntergeladen werden.