Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bahn schraubt nun selbst an Bahnhofsaufzügen
Störung ist noch immer nicht behoben – Ursache komplexer als zunächst vermutet
BIBERACH (bwo) - Die außer Betrieb genommenen Aufzüge am Biberacher Bahnhof entwickeln sich zum Fortsetzungsroman: Nach Auskunft der Deutschen Bahn ist die Ursache für die Störung an den Bahnhofsaufzügen in Biberach verzwickter als gedacht: Vermutete die Bahn den Fehler zunächst im Datennetz der Deutschen Telekom, muss nun doch direkt an den Anlagen vor Ort nachgerüstet werden. Die genaue Ursache kennt die Bahn noch nicht, wie sie der SZ auf Nachfrage mitteilte.
Seit über einer Woche stehen die Aufzüge nun still. Grund dafür ist ein Defekt an der Notrufanlage: Die Signale gehen nicht durch. Nach einer Kontrolle der Technik hatte die Bahn die Deutsche Telekom für verantwortlich erklärt (SZ berichtete). Laut Telekom sei der Fehler jedoch bereits seit einigen Tagen behoben.
Jetzt werkeln die Techniker der Deutschen Bahn wieder an den Aufzügen. Bisher allerdings vergeblich: „Das Problem scheint sehr komplex zu sein, da es wohl mehrere Ursachen gibt, die da zusammenwirken“, erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage der SZ. Die Handwerker würden nun schrittweise alle Bauteile überprüfen und austauschen. Das sei allerdings nicht ohne Weiteres möglich: „Nicht alle Bauteile liegen bei uns auf Vorrat. Die müssen wir erst beim Hersteller anfragen.“
Unklar, wie lange Reparatur dauert
Durch Lieferfristen komme es zu Verzögerungen, auf die die Bahn keinen Einfluss habe, so der Bahnsprecher. Eine Prognose, wann die Arbeiten abgeschlossen sind, könne man nicht abgeben.
Leidtragende sind also weiter Menschen mit Gehbehinderung oder schwerem Gepäck. Für sie gilt weiterhin, dass sie für ihre Bahnreise mehr Zeit einplanen sollten oder sich nach Helfern umsehen, die bei schwerem Gepäck oder Rollstühlen mit anpacken. Möglicherweise empfiehlt sich eine vorherige Anfrage bei der Biberacher Bahnhofsmission.