Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zu bunt für den Bunten Umzug?
Ebenfalls zum Thema Schützendirektion und Funky Kids erreichte die Redaktion diese Lesermeinung:
Dass der Bunte Umzug um weitere Schulen aus den umliegenden Gemeinden erweitert wird, ist fantastisch! Allerdings völlig unbegreiflich ist mir eine weitere Entscheidung der Schützendirektion: Eine engagierte Gruppe coolster Kinder und Jugendlicher Biberachs darf ab diesem Jahr nicht mehr im Bunten Umzug laufen. Eine Vorzeigegruppe der Stadt mit immer perfekt einstudiertem Programm (zum Beispiel Occupy Bach). Eine Gruppe, die seit Jahren den Tanz durch die Jahrhunderte mit ihrer jugendlichen Energie erquickt und zum Höhepunkt der Veranstaltung wird. Biberach ist stolz auf seine Funky Kids! Während andere vor einem Bildschirm ihre Jugend verpassen, probt die Gruppe intensiv ihre Choreografie. Sie bereitet sich auf die Schütza-Höhepunkte vor. Dazu gehört auch der Bunte Umzug, der Umzug der Biberacher Kinder. Die Begründung der Schützendirektion ist sonderbar: Sie seien keine Kinder. Was sind sie denn? Ein anderes Argument: Sie halten den Umzug auf. Für die, die es schlimm finden, wären sie bereit, es zu ändern. Der Sicherheitswahn wird ad absurdum geführt: tanzende Kinder und Jugendliche seien eine Gefährdung. Und besonders bitter ist die Art und Weise des Vorgehens: Vor 15 Jahren erlaubte man ihnen, mitzulaufen. Jetzt will man sie nicht mehr und stößt sie ab. Und das alles mit „Rund um mich her ist alles Freude“auf den Lippen. Małgorzata Jasinska-Reich, Biberach