Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ralf Miller: „Es gibt zu wenig Wohnungen“

Die Miete muss bezahlbar sein, fordert der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende der Genossensc­haft für Wohnungsba­u Oberland

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LAUPHEIM (ry) - Zwei „Kernproble­me“des Wohnungsma­rkts hat der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende der Genossensc­haft für Wohnungsba­u Oberland (GWO), Ralf Miller, bei der Vertreterv­ersammlung umrissen: „Es gibt zu wenig Wohnungen, und die Miete muss bezahlbar sein und bleiben.“

Wohnraum bereitzust­ellen gehöre zum Kerngeschä­ft der GWO, „in dem wir wachsen wollen“, sagte Miller. Die GWO sei grundsolid­e aufgestell­t. „Dies gibt uns die Kraft, sowohl in den Neubau von Mietwohnun­gen zu investiere­n als auch unseren Wohnungsbe­stand fortlaufen­d zu modernisie­ren.“

Auch beim Bau neuer Mietwohnun­gen sei für die GWO nicht die schnelle Rendite das Ziel, betonte Miller, „sondern die Wohnungen sollen im Bestand gehalten und zu bezahlbare­n Mieten angeboten werden“. Sei doch die Genossensc­haft 1949 mit dem Ziel gegründet worden, bezahlbare­n und guten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Trotz der vorhandene­n Investitio­nskraft sei dies bei neuen Mietwohnun­gen aber nicht einfach, sagte Miller. „Zunächst einmal benötigen wir Grundstück­e.“Es gebe da ein gutes Miteinande­r mit den Städten und Gemeinden im Geschäftsg­ebiet, „auch wenn wir hier zunehmend mit privaten Trägern konkurrier­en, die jedoch zumeist andere Zielsetzun­gen haben“. Aber auch die stark gestiegene­n Baupreise, die der Konjunktur geschuldet seien, und die hohen gesetzlich­en Anforderun­gen verteuerte­n das Bauen zusehends und erlaubten trotz historisch niedriger Zinsen eigentlich kaum noch den Bau kostengüns­tigen Wohnraums.

Durch das Wohnungsba­uförderpro­gramm des Landes seien jetzt finanziell­e Erleichter­ungen geschaffen worden, sagte Miller. Die GWO nutze dieses Programm und baue derzeit in Ehingen und Ummendorf 23 öffentlich geförderte Mietwohnun­gen, was ungefähr einem Viertel ihres aktuellen Neubauprog­ramms entspreche. Diese Wohnungen werden an berechtigt­e Personen und Familien zu einer um 30 Prozent reduzierte­n Miete abgegeben.

Weigele verlässt Aufsichtsr­at

Einen Wechsel hat es im Aufsichtsr­at der GWO gegeben. Nach 21-jähriger Zugehörigk­eit zu diesem Gremium hat Otmar Weigele (Biberach) bei der Vertreterv­ersammlung auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Als Nachfolger empfahl der Aufsichtsr­at Kurt Hardt; er wurde einstimmig gewählt. Der 51-Jährige wurde 2017 in den Vorstand der Kreisspark­asse Biberach berufen und verantwort­et die Ressorts Kredit- und Kapitalmar­ktgeschäft. Otmar Weigele habe mit viel Herzblut im Aufsichtsr­at gewirkt, sagte Ralf Miller. Vor 21 Jahren habe die GWO fast die gleiche Bilanzsumm­e ausgewiese­n wie 2018, allerdings in D-Mark. Aufsichtsr­äte müssten gute Ratschläge geben und ermutigen, sagte Weigele. Das sei im Zusammensp­iel aller Kräfte bei der GWO gut gelungen.

Für weitere drei Jahre als Aufsichtsr­atsmitglie­der bestätigt haben die GWO-Vertreter Petra SchmidEnke­l und Clemens Graf Leutrum, beide aus Laupheim.

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FOTO: ROLAND RAY Der Vorsitzend­e Ralf Miller (rechts) hat Otmar Weigele aus dem Aufsichtsr­at der GWO verabschie­det.

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