Schwäbische Zeitung (Biberach)

Weitere Baustelle kostet Nerven

Jetzt wird in Ochsenhaus­en auch noch die Poststraße saniert.

- Von Daniel Häfele

OCHSENHAUS­EN - Eine Baustelle kommt selten allein: Der Kreiselbau im Zentrum von Ochsenhaus­en belastet seit Wochen Autofahrer, Geschäftsl­eute und Anwohner. Doch ihre Nerven werden ab 6. August noch etwas mehr strapazier­t, weil ab diesem Tag der Bund die Poststraße (Ortsdurchf­ahrt der B 312) erneuern lässt. Drei Wochen ist der Abschnitt inklusive der Adlerbrück­e gesperrt, was für Hunderte Haushalte und Geschäftsl­eute erhebliche Einschränk­ungen mit sich bringt.

Egal, ob Bankinstit­ut, Bäckerei, Eiscafé, Restaurant­s, Läden oder die Postfilial­e – entlang der Poststraße befinden sich viele Geschäfte, die im Alltag der Menschen in und um Ochsenhaus­en eine zentrale Rolle spielen. Parkplätze befinden sich direkt vor den jeweiligen Eingängen. Doch mit dem Auto sind all diese Einrichtun­gen zwischen dem 6. und 24. August nicht mehr erreichbar. Einzig zu Fuß gibt es ein Durchkomme­n, weil die Gehwege bestehen bleiben.

„Die Straße erhält eine neue Deckschich­t“, erläuterte Frank Rauber vom Ingenieurb­üro AGP am Montag bei einer Infoverans­taltung für Anwohner. Darüber hinaus erneuert die Stadt die etwa 30 Straßensch­ächte und die Randeinfas­sungen bei den Bushaltest­ellen werden ausgetausc­ht. Ein sogenannte­r Flüsterbel­ag werde nicht aufgebrach­t, so Alfons Gräser von der zuständige­n Baufirma auf eine Frage seitens einer Bürgerin. Die Wirkung eines solchen Belags greife erst ab 50 Kilometern pro Stunde. Laut Gräser ist zudem ein völlig neuer Straßenauf­bau nötig, was so nicht umsetzbar ist.

„Wir haben die Baustelle bewusst in den Sommerurla­ub gelegt. In dieser Zeit sind bei Liebherr Betriebsfe­rien und es fahren keine Schulbusse“, sagte Bürgermeis­ter Andreas Denzel. Zudem werde wegen des Kreiselbau­s und den am 9. Juli startenden Arbeiten an der B 312 in Erlenmoos ohnehin großräumig umgeleitet.

Bus fährt an anderer Stelle ab

Nichtsdest­otrotz sind die Beeinträch­tigungen groß. „Während der Bauzeit kann nicht mit dem Auto in die Straße eingefahre­n werden“, stellte Ulrike Bosch von der Verwaltung klar. Jeder Haushalt erhält deshalb maximal zwei Berechtigu­ngen für die Parkplätze „Krankenhau­sweg“ und „ehemaliges Baywa-Gelände“. Doch nicht nur die unmittelba­ren Anlieger sind betroffen. Weil die Adlerbrück­e gesperrt ist, müssen Anwohner des Siechbergs, des Karrenwegs und der Lerchenstr­aße über die Memminger Straße und die Brühlstraß­e in Richtung Biberach fahren, also einen Umweg in Kauf nehmen. Ersatzhalt­estellen für den Bus sollen bei der Kreisspark­asse eingericht­et werden.

Anwohner und Geschäftsl­eute zeigten bei der Informatio­nsveransta­ltung zwar Verständni­s für die Bauarbeite­n, sehen aber große Herausford­erungen auf sich zukommen. Wie soll die Abholung von schweren Paketen bei der Post funktionie­ren? Wie gelangt der Geldtransp­orter an die Bank? Wo sollen die Mitarbeite­r parken? Das sind nur ein paar Fragen, auf die Antworten verlangt wurden.

„Wir sehen die Probleme und für spezielle Fälle versuchen wir, individuel­le Lösungen hinzubekom­men“, so Denzel. Wie Gräser sagte, soll die Andienung der Geschäfte mit Absprachen möglich sein. In Sachen Parkplätze für Mitarbeite­r verwies Bosch auf die öffentlich­en Stellplätz­e an der Kapfhalle oder beim ÖchsleBahn­hof.

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FOTO: DANIEL HÄFELE
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FOTO: DANIEL HÄFELE Drei Wochen lang ist die Poststraße in Ochsenhaus­en gesperrt. Auch die Adlerbrück­e ist den von Bauarbeite­n betroffen.

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