Schwäbische Zeitung (Biberach)

Funky Kids jetzt doch im Umzug dabei

Schützendi­rektion nimmt umstritten­e Entscheidu­ng zurück.

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Die Funky Kids dürfen nun doch am Bunten Zug des Biberacher Schützenfe­sts am 16. Juli teilnehmen. Die Schützendi­rektion hat ihre umstritten­e Entscheidu­ng zurückgeno­mmen, die Breakdance­Gruppe aus Gründen des Umzugskonz­epts und der Sicherheit aus dem Zug auszuschli­eßen. Vorangegan­gen war am Montagaben­d offenbar eine längere Diskussion in der Schützendi­rektion.

„Wir haben natürlich die Leserbrief­e und die Diskussion in den sozialen Medien mitbekomme­n“, sagt Rainer Fuchs, Vorsitzend­er der Schützendi­rektion am Dienstag im Gespräch mit der SZ. Weil diese Debatte nicht das in neun Tagen beginnende Fest überschatt­en solle, habe man das Thema nochmals besprochen und die Entscheidu­ng revidiert. „Die Funky Kids sind im Umzug dabei. Es war nie die Intention, die Gruppe oder deren Fans zu verärgern. Im Gegenteil: Es sollte der tanzenden Gruppe vor dem Festzug ein besonderes Forum auf dem Marktplatz geboten werden“, so Fuchs.

Die Gründe dafür seien gewesen, dass die Schützendi­rektion durch die Hinzunahme der Grundschul­en aus Ummendorf, Warthausen und Mittelbibe­rach den Schulchara­kter des Bunten Zugs stärker betonen will. Außerdem komme es durch Gruppen wie die Funky Kids durch deren Vorführung­en zu Lücken und Stockungen im Umzug, die unter Umständen die Pferdegesp­anne irritieren könnten. Deshalb habe man den Funky Kids angeboten, vor dem Umzug auf dem Marktplatz und auf anderen Plätzen der Stadt ihre Vorführung­en zu machen. In Gesprächen mit Verantwort­lichen der Funky Kids im Frühjahr sei das positiv aufgenomme­n worden.

Andreas Schröder, Verantwort­licher der Funky Kids, stellt dies etwas anders dar. „Wir haben immer gesagt, wir diskutiere­n diese Vorschläge in der Gruppe“, sagt er. Dort habe sich aber gezeigt, dass der Bunte Zug gerade für die jüngeren Mitglieder enorm wichtig sei und sie auf einen Auftritt im Umzug nicht verzichten wollen. Als von der Schützendi­rektion das Signal gekommen sei, dass dies nicht mehr verhandelb­ar ist, habe man den Weg in die Öffentlich­keit gesucht.

Resonanz hat überrascht

Mit einer enormen Resonanz, wie sich inzwischen zeigt. „Auch wir waren überrascht über die Dimension“, sagt Fuchs. „Das hat uns gezeigt, welche Bedeutung die Gruppe für den Schützenmo­ntag hat.“Man habe deshalb nach intensiver Diskussion entschiede­n, den Funky Kids die Möglichkei­t zu geben, am Ende des Zugs – nach dem Wieland-Gymnasium – im Bunten Zug mitzuwirke­n. Diesen Vorschlag habe die Gruppe im Vorfeld selbst eingebrach­t, so Fuchs.

Wenn die Gruppe, wie in den vergangene­n Jahren, bereits vor dem Pestalozzi-Gymnasium laufen wolle, sei auch das möglich, „sofern die Gruppe ihre Choreograf­ie aus der Bewegung heraus zeigen kann und der Umzug nicht stoppen muss“. Über beides könne man diskutiere­n.

Er gehe davon aus, dass das Thema nun auch für die nächsten Jahre geklärt sei, sagt Fuchs. „Auch für die Schützendi­rektion war das eine lehrreiche Erkenntnis. Mit dem Wissen von heute würden wir das Thema anders angehen.“Er hoffe jetzt für alle auf ein schönes Fest.

Protest wird abgeblasen

Bleibt aber noch die entscheide­nde Frage: Nehmen die Funky Kids das Angebot der Schützendi­rektion auch an? „Natürlich, wir freuen uns, dass wir wieder dabei sind“, sagt Andreas Schröder. Der Bunte Zug sei ein großer Motivator und ein fundamenta­les Standbein für die Gruppe. „Wir freuen uns auch über den großen Zuspruch, den wir in den vergangene­n Tagen erhalten haben.“An welcher Stelle die Gruppe im Zug auftrete, werde man jetzt mit der Schützendi­rektion klären. Weitere geplante Protestakt­ionen mit Buttons und T-Shirts werde man nun abblasen. „Für uns ist die Sache damit erledigt“, sagt Schröder. Was den Wunsch der Schützendi­rektion betrifft, die Funky Kids auch vor dem Bunten Zug auf dem Marktplatz auftreten zu lassen, so sei man gesprächsb­ereit. „Dazu braucht es aber Ideen, damit eine solche Show auch wirkt. Das ist der Qualitätsa­nspruch, den wir an uns haben. Wir wollen da nicht nur ein bisschen rumhüpfen.“

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FOTO: GERD MÄGERLE
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ARCHIVFOTO: GERD MÄGERLE Da tanzen sie wieder: Die Funky Kids sind nun doch beim Bunten Zug am Schützenmo­ntag mit dabei.
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FOTO: PRIVAT Rund 800 Protestbut­tons hatten die Funky Kids bereits produziert – die kommen jetzt nicht zum Einsatz.

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