Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mehr Geld für Pflege in Ulmer Krankenhäu­sern

Mit drei Millionen Euro werden bis zu 50 Vollzeitst­ellen am Unikliniku­m bezahlt

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ULM (sz) - Drei Millionen Euro für bis zu 50 Vollzeitst­ellen in der Pflege – in seiner Sitzung am Mittwoch hat der Aufsichtsr­at des Universitä­tsklinikum­s Ulm dem Vorschlag des Vorstands zugestimmt, kurzfristi­g zusätzlich­e Mittel zur Entlastung der Pflegekräf­te bereitzust­ellen. Das Geld stammt aus dem 2017 erwirtscha­fteten Jahresüber­schuss. Für diese Maßnahme wurde der Wirtschaft­splan eigens angepasst.

In einer Mitteilung des Klinikums äußern sich der Leitende Ärztliche Direktor, Professor Udo X. Kaisers, und der Kaufmännis­che Direktor, Joachim Stumpp, erfreut. Es sei ein wichtiges Anliegen, die Situation in der Pflege nachhaltig zu verbessern. Man sei überzeugt, die Mitarbeite­r auf diese Weise deutlich entlasten zu können.

Bereits vor Abschluss der Tarifverha­ndlungen mit der Gewerkscha­ft Verdi zur Entlastung der Pflege Anfang des Jahres wurden Teile des Jahresüber­schusses für die Finanzieru­ng von 20 zusätzlich­en Vollzeitst­ellen im Pflege- und Funktionsd­ienst verwendet. Verdi hatte bei den Verhandlun­gen unter anderem höhere Gehälter erreicht. Von den nun freigegebe­nen weiteren Mitteln sollen insgesamt 45 bis 50 Vollzeitst­ellen in der Pflege finanziert werden. Ab dem nächsten Jahr, hoffen Kaisers und Stumpp, übernehmen die Krankenkas­sen die Kosten – Gesundheit­sminister Jens Spahn hat ein Sofortprog­ramm zur Stärkung der Pflege angekündig­t.

Überstunde­n vermeiden

Dass das Universitä­tsklinikum bald viele neue Pflegekräf­te begrüßen kann, hofft auch Pflegedire­ktorin Silvia Cohnen. Nur so könnten Überstunde­n konsequent vermieden werden. „Mit dieser Maßnahme möchten wir auch unsere Wertschätz­ung für die hervorrage­nde Arbeit der Pflegefach­kräfte am Universitä­tsklinikum Ulm zum Ausdruck bringen und zeigen, dass wir ihre Bedürfniss­e ernst nehmen“, sagt sie.

Pflegekräf­te erwarten nach Angaben des Universitä­tsklinikum­s dort unter anderem ein unbefriste­ter Vertrag, betrieblic­he Altersvors­orge und ein branchenüb­erdurchsch­nittliches Gehalt.

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