Schwäbische Zeitung (Biberach)
Einbruch auf offener Straße
Asphalt auf Straße in Laupheim gibt nach – Autofahrerin leicht verletzt
LAUPHEIM - Schreck zur Abendstunde: In der Ulmer Straße ist am Montagabend ein Teil der Fahrbahndecke unter einem Auto eingebrochen. Die Fahrerin trug leichte Verletzungen davon. Bei der näheren Untersuchung der Straße wurde festgestellt, dass der Asphalt an dieser Stelle in einem größeren Bereich unterhöhlt war. Wie die Polizei mitteilt, soll nach ersten Ermittlungen ein Wasserrohrbruch die Ursache gewesen sein.
Deutlicher hätte kaum zutage treten können, wie dringend notwendig die am Montag ohnehin gestartete Sanierung der Ulmer Straße offensichtlich ist. Diese war bereits am Nachmittag halbseitig gesperrt worden, um mit der Erneuerung der Randsteine und von Teilen des Gehwegs beginnen zu können. Wie die Polizei berichtet, fuhr gegen 16.45 Uhr eine 25-jährige Autofahrerin auf der Ulmer Straße stadteinwärts, als im Bereich zwischen den Einmündungen der König-Wilhelm-Straße und der Gartenstraße plötzlich ein Stück Asphalt unter ihrem Auto einbrach. Die Renaultfahrerin fuhr zunächst weiter, stoppte dann aber und rief die Polizei.
Die Beamten stellten fest, dass die Fahrbahn auf einer Länge von ungefähr zwei Metern und einer Breite von etwa einem Meter abgesackt war. Wie die Frau aus der Absenkung, die eine Tiefe zwischen 30 Zentimetern und ungefähr einem Meter hat, wieder herausfahren konnte, weiß die Polizei noch nicht. Ein Krankenwagen brachte die leicht verletzte Fahrerin in eine Klinik. Den Renault lud ein Abschleppwagen auf.
„Ich war total schockiert“, schilderte die Frau der „Schwäbischen Zeitung“die Sekunden nach dem Unfall. Zwar sei ihr kurz davor aufgefallen, dass sich das vor ihr fahrende Auto geringfügig abgesenkt habe, sie habe sich aber nichts weiter dabei gedacht. „Ich dachte, Bodenwellen in Laupheim sind ja nichts Ungewöhnliches“, erzählte sie. Als sie dann selbst die Stelle passierte, habe sie „einen Schüttler“verspürt und ihr Auto sei kurz schräg gestanden: „Ich bin erst mal nicht vom Gas runter und habe erst angehalten, nachdem ich in den Rückspiegel geschaut und das Loch gesehen habe.“Weil sie im sechsten Monat schwanger ist und innere Verletzungen durch die Erschütterung nicht auszuschließen waren, ließ sie sich vorsorglich ins Krankenhaus bringen. Dort gaben die Ärzte Entwarnung und sie durfte – mit einer Rippen- und Bauchprellung als Andenken – nach Hause.
Den ersten polizeilichen Ermittlungen zufolge hat ein Wasserrohrbruch die Fahrbahn großflächig unterspült. Deshalb brach sie ein. Für die notwendigen Reparaturarbeiten ist die Ulmer Straße in diesem Bereich seit Montag in beide Richtungen gesperrt.
Durch den Zwischenfall kommt es zu Verzögerungen bei der geplanten Sanierung der Ulmer Straße. „Um den Schaden eingrenzen und beheben zu können, ist es notwendig, die Asphaltdecke auf der gesamten Fahrbahnbreite zu öffnen. Voraussichtlich werden in diesem Bereich weitere Tiefbaumaßnahmen erforderlich sein“, teilte die Stadtverwaltung mit. Somit könne der Straßenbelag nicht wie geplant bis zum 10. September zwischen dem „Kaufland“-Kreisel und der Ampel an der Leonhardskapelle ausgetauscht werden, sondern nur im Bereich zwischen den Einmündungen der Poststraße und der König-Wilhelm-Straße. Der Rest erfolge in einem nächsten Bauabschnitt.
Dabei war der 10. September aus gutem Grund für die Komplettsanierung anvisiert worden, denn ab September wird die Südbahn wegen der Elektrifizierung zwischen dem Bahnhof Laupheim-West und Ulm gesperrt. Die Bahn organisiert einen Schienenersatzverkehr, die Busse rollen durch die Ulmer Straße.
Zur Absicherung der Baustelle müsse der betroffene Straßenbereich bis zum 10. September sowohl für den fließenden Verkehr als auch für Fußgänger gesperrt werden, teilt die Stadtverwaltung mit. Eine Umleitung werde eingerichtet.
Die Ermittlungen der Polizei in Laupheim (Telefon 07392/96300) zum genauen Unfallhergang dauern an.