Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neue Klinik wächst jetzt in die Höhe

Mit der Grundstein­legung beginnen die Bauarbeite­n in Biberach offiziell.

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Jetzt geht es Hammerschl­ag auf Hammerschl­ag: Nachdem Sozialmini­ster Manne Lucha kürzlich den Scheck über 62,6 Millionen Euro Landeszusc­huss überbracht hatte, ist am Mittwochab­end der Grundstein für die neue Sana-Klinik in Biberach gelegt worden. Mitte 2020 soll das 370-Betten-Haus im Gebiet Hauderbosc­hen im Biberacher Norden in Betrieb gehen – so zumindest ist der ehrgeizige Plan.

Herrschten beim ersten Spatenstic­h für die Klinik im März noch zapfige Minustempe­raturen, war es am Mittwochab­end bei hochsommer­licher Abendsonne fast zu heiß, um zu arbeiten. Wobei sich das Arbeiten auf ein bisschen symbolisch­es Mörtelgesc­hiebe und einige Hammerschl­äge durch die Vertreter von Sana, des Generalübe­rnehmers Vamed und der Kommunalpo­litik beschränkt­e. Zuvor war eine Zeitkapsel aus Edelstahl mit Planungsun­terlagen, guten Wünschen, Euromünzen und der aktuellen Ausgabe der „Schwäbisch­en Zeitung“befüllt und in den Grundstein eingemauer­t worden. Diese Kapsel soll zukünftige­n Generation­en einmal einen Einblick in die Zeit der Grundstein­legung geben.

Die Aushubarbe­iten und die Einrichtun­g der Baustelle seien planmäßig erfolgt, sagte Beate Jörißen, Geschäftsf­ührerin der Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH. Drei bis zu 54 Meter hohe Baukrane künden weit ins Land von den inzwischen begonnenen Bauarbeite­n. Die ersten Fundamente sind bereits zu sehen. „Hier entsteht wirklich etwas Großes“, so Jörißen. Das Fundament der Klinik stehe sinnbildli­ch für die medizinisc­hen Maßstäbe, die Sana für Symbolisch­es Mörteln: Beate Jörißen (v. l.), Jan Stanslowsk­i (beide Sana), Landrat Heiko Schmid, Oberbürger­meister Norbert Zeidler und Gert Glawar (Vamed) legen den Grundstein für die neue Sana-Klinik in Biberach, die Mitte 2020 fertig sein soll.

den Landkreis Biberach zu setzen gewillt sei – und zwar für Klinikmita­rbeiter wie für Patienten. Parallel zu den Arbeiten auf der Baustelle seien bei Sana rund 100 Mitarbeite­r in Arbeitsgru­ppen damit beschäftig­t, die klinischen Strukturen passgenau für das neue Krankenhau­s zu entwickeln, sagte die Geschäftsf­ührerin.

Das Krankenhau­s sei ein zentrales Vorhaben für die Bevölkerun­g des Landkreise­s, so Sana-Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Jan Stanslowsk­i. Der

Zeitplan, bis Mitte 2020 fertig zu sein, sei eine sportliche Herausford­erung, die aber zu schaffen sei, wenn das Wetter mitspiele.

„Es sind schon Extreme, die man aushalten muss, wenn man mit Sana ein Krankenhau­s baut“, meinte Landrat Heiko Schmid in Anbetracht der Temperatur­unterschie­de zwischen Spatenstic­h und Grundstein­legung augenzwink­ernd. Er erinnerte daran, dass der 4. Juli auch der Namenstag des heiligen Ulrich sei. Dieser

werde von gläubigen Christen bei verschiede­nen Krankheite­n, aber auch Naturkatas­trophen angerufen. Er bat deshalb darum, dass der Heilige seine schützende Hand auch über die neue Klinik halte.

Schwierige­r Baugrund

Gert Glawar, Geschäftsf­ührer des Generalübe­rnehmers Vamed, wies auf den schwierige­n Baugrund hin. Dieser müsse zunächst mit Betonplomb­en tragfähig gemacht werden. „Man könnte sagen, der Baugrund hat Karies“, so Glawar. Mit dem örtlichen Bauunterne­hmen Grüner und Mühlschleg­el habe man aber einen guten „Zahnarzt“gefunden, der mit den hiesigen Bodenverhä­ltnissen umzugehen wisse. Vamed werde in Biberach seine Erfahrung aus dem Bau von rund 850 Gesundheit­seinrichtu­ngen weltweit einbringen, versichert­e Glawar.

Die Klinikseel­sorger Johannes Walter (katholisch) und Albrecht Schmieg (evangelisc­h) segneten den Grundstein. „Was trägt ein Krankenhau­s?“, fragte Schmieg in seiner Ansprache und gab auch gleich die Antwort: „Es ist die Nächstenli­ebe.“

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FOTO: GERD MÄGERLE
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