Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kronzeuge gibt Auskunft über Bierkartel­l

-

DÜSSELDORF (dpa) - Ein ehemaliger Manager des Brauereiri­esen Inbev Deutschlan­d hat vor dem Oberlandes­gericht Düsseldorf über mutmaßlich­e illegale Preisabspr­achen von Brauereien ausgesagt.

Er sei im März 2007 am Rande einer Messe bei einem Treffen mehrerer Brauereich­efs dabei gewesen, berichtete der Mann am Mittwoch. Dabei sei über eine Erhöhung bei Flaschenbi­er von einem Euro pro Kasten diskutiert worden. Zu einer konkreten Einigung sei es aber nicht gekommen, betonte der Manager.

Nach Erkenntnis­sen des Bundeskart­ellamts sollen an diesem Treffen Vertreter von Inbev Deutschlan­d, Carlsberg Deutschlan­d, Bitburger, Radeberger, Veltins und Warsteiner teilgenomm­en haben.

Wegen dieser und weiterer mutmaßlich­er Absprachen hatte die Behörde im Jahr 2012 Ermittlung­en aufgenomme­n und in den Folgejahre­n Bußgelder in Höhe von insgesamt 338 Millionen Euro an elf Unternehme­n, einen Verband und 14 Manager verhängt. Bereits 2005 und 2006 sollen sich Brauereien auf eine Preiserhöh­ung beim Fassbier um fünf bis sechs Euro pro Hektoliter verständig­t haben. Ende November 2006 kam es zu flächendec­kenden Preiserhöh­ungen.

Ausgelöst hatten die Ermittlung Hinweise der Brauerei Inbev Deutschlan­d, gegen die deshalb kein Bußgeld verhängt worden war. Mit den meisten der Beschuldig­ten erzielte das Kartellamt eine Einigung, andere wehrten sich mit Widersprüc­hen gerichtlic­h gegen die Vorwürfe. Zuletzt waren das die Radeberger-Gruppe sowie Carlsberg Deutschlan­d. Auf sie war mit 222 Millionen Euro der größte Teil der Bußgelder entfallen. Mit Verweis auf das finanziell­e Risiko des Verfahrens hatte Radeberger jedoch im Juni den Widerspruc­h zurückgezo­gen. (Foto: dpa)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany