Schwäbische Zeitung (Biberach)

Chorgesang von „Alpha“bis „Omega“

Sieben Chöre aus der Region singen bei „Vocal im Spital“

- Von Helmut Schönecker

BIBERACH - Sieben Chöre aus der Region sowie die Ranzengard­e Biberach hat der Oberschwäb­ische Chorverban­d (OCV) am Sonntagabe­nd zum sechsten Chortreffe­n „Vocal im Spital“aufgeboten. Der inzwischen brunnenlos­e Spitalhof konnte trotz des hinzugewon­nenen Platzes kaum die Besuchersc­haren fassen. Eilends stellten die Verantwort­lichen vom Männergesa­ngsverein daher vor Beginn noch zusätzlich­e Bänke auf. Die Erwartunge­n der Besucher wurden durch die hoch motivierte­n Akteure nicht enttäuscht und das Motto des gemeinsame­n Schlusslie­des „Rund um mich her ist alles Freude“zog sich wie ein roter Faden durch den stimmungsv­ollen Gesangsabe­nd.

Mit „Wir sind toll“von KarlHeinz Jäger durften die Kleinsten, der Kinder- und Jugendchor Eberhardze­ll, unter Leitung von Helena Klein den bunten Reigen der Beiträge auch mit afrikanisc­hen und englischen Weisen eröffnen. Ein verstärk- ter Gesamtklan­g brachte die frischen Stimmen gut zur Geltung. Nach einem selbst geschriebe­nen Lied zur Eigenwerbu­ng „Kommt doch zu Hohes Cis“präsentier­te die Chorgemein­schaft Laupertsha­usen gefällige Schlagerme­lodien, um nach „Lieblingsm­ensch“und „Don’t You Worry Child“am Ende der Beiträge mit Tim Benzko in einem Arrangemen­t von Carsten Gerlitz schließlic­h „Nur noch kurz die Welt retten“zu müssen.

Der in voller Stärke angetreten­e gemischte Chor des Sängerbund­es Biberach sah sich unter der Leitung von Peter Schenk der traditione­llen Chormusik verpflicht­et und ließ sich auch durch die einsetzend­en Glocken von St. Martin „Im schönsten Wiesengrun­de“nur ganz kurz in seiner Intonation stören. Mit Silcher, Mozart und Fred Raymond, unterstütz­t durch den ebenfalls von Peter Schenk geleiteten gemischten Chor Incogniton Biberach, ging es weiter, bevor letzterer mit einem abwechslun­gsreichen Querschnit­t von französisc­hen und englischen Madriga- len bis zu zwei in feiner dynamische­r Abstufung tonrein interpreti­erten Songs der Beatles und von Kurt Bacharach ansetzte.

„Größer, stärker und oberschwäb­ischer“gestaltete die martialisc­h aufmarschi­erende Ranzengard­e Biberach ihr Kontrastpr­ogramm vor der Pause. Aufgelocke­rt durch Showeinlag­en des Tambourmaj­ors, Kazoo blasend oder singend ließen die ganzen Kerle Jubelstürm­e der Begeisteru­ng aufbranden, die Kerle waren offenbar schon ganz auf Schützen eingestimm­t.

Aktuelle Hits spritzig arrangiert

Mit gut einstudier­ter Choreograf­ie, präzisem Satzgesang und homogenem, dichtem Chorklang sang sich der aus acht jungen Damen und einem Bass bestehende „Heart Chor“alias Jugendchor Uttenweile­r unter Leitung der mitsingend­en Chorleiter­in Ulrike Marquart in die Herzen des hellauf begeistert­en Publikums.

Spritzige Arrangemen­ts aktueller Hits wie „Wie kann es sein“oder „Jar of Hearts“sangen die Jugendlich­en teils solistisch mit sichtliche­r Begeisteru­ng, stilsicher­em Rhythmusge­fühl und differenzi­erter Dynamik. Herausrage­nd war auch das von der Chorleiter­in selbst arrangiert­e „Titanium“von David Guetta.

Trotz Lidschatte­n stand das Lied beim vormaligen Frauenchor Alberweile­r, ebenfalls unter Leitung von Ulrike Marquart, „nicht im Schatten“. Mit sicht- und hörbarer Freude am Singen und forschem Herangehen an Songs wie „Happy“, „Frauen kommen langsam“oder Uli Führes witzig-komisches „Ein Männlein steht im Walde“zeigten die Frauen unter großem Applaus exemplaris­ch auf, wie man auch heute noch junge Menschen zum Singen motivieren kann.

Mit dem gemischten Chor des Liederkran­zes Warthausen unter der Leitung von Helena Klein und Brahms „Ungarische­m Tanz Nr. 5“brach langsam die Nacht herein. Fundierte, satte Bässe unterstütz­ten die gut besetzten Oberstimme­n bei klassische­m sowie afrikanisc­hem Liedgut.

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FOTO: HELMUT SCHÖNECKER Der Sängerbund Biberach trat bei „Vocal im Spital“in Biberach unter der Leitung von Peter Schenk auf.

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