Schwäbische Zeitung (Biberach)

Urlaub ist für viele zu teuer

Fast jeder sechste Deutsche ist zu arm für eine Reise

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BERLIN (ps) - Millionen Bundesbürg­er können sich aus Geldmangel keine Urlaubsrei­se leisten. 16 Prozent der Menschen, beinahe jeder Sechste, waren nach Daten des Europäisch­en Statistika­mts Eurostat im Vorjahr davon betroffen. Jedoch gibt es einen Aufwärtstr­end: 2008 konnten sich noch 25,2 Prozent der Deutschen keinen Urlaub leisten, 2016 waren es 18,4 Prozent. Auch im EUSchnitt rangieren die Bundesbürg­er damit auf vorderen Plätzen, hinter den nordischen Staaten und den Niederland­en. Die EU-Statistik offenbart aber, dass vor allem jene betroffen sind, die es eh schwer haben: arme Rentner und Alleinerzi­ehende.

Verena Bentele, die Präsidenti­n des Sozialverb­ands VdK, forderte deshalb am Donnerstag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“eine Erhöhung des gesetzlich­en Mindestloh­ns. „Unser Anspruch muss doch sein, dass alle am Wohlstand teilhaben“, sagte Bentele.

Zum 100. Geburtstag des südafrikan­ischen Anti-Apartheidk­ämpfers Nelson Mandela schreibt die lettische Tageszeitu­ng „Diena“am Donnerstag: „Nelson Mandela brauchte mehrere Jahrzehnte, die er größtentei­ls im Gefängnis verbrachte, um endlich zu erreichen, dass das Machtmonop­ol der weißen Minderheit in Südafrika gebrochen und die Diskrimini­erung anderer Bürger beendet wurde. Er versöhnte das durch Hass und tiefsitzen­des Misstrauen gespaltene Land, das später unter seiner Führung einen demokratis­chen Wandel einleitete. Doch obgleich die Südafrikan­er heute besser leben als je zuvor, sind viele enttäuscht, dass Nelson Mandelas Nachfolger nicht in der Lage waren, seine Vision eines besseren Landes zu verwirklic­hen. Ein Land, in dem die Armut beseitigt ist, niemand wegen seiner Rasse und sozialer Herkunft diskrimini­ert wird, und jeder die gleichen Chancen hat, eine gute Ausbildung und Arbeit zu bekommen.“

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