Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alte Brauerei in Flammen

Verletzt wird niemand – Polizei schätzt Sachschade­n auf eine Million Euro – Hochzeitsg­esellschaf­t wird evakuiert

- Von Tobias Götz

EHINGEN-BERG (sz) - Lichterloh in Flammen gestanden hat am Samstagabe­nd gegen 19 Uhr das Gebäude der alten Brauerei Rose im Ehinger Teilort Berg. Rund 200 Einsatzkrä­fte von Feuerwehr, DRK und THW sind bis Sonntagabe­nd damit beschäftig­t gewesen, den Brand komplett unter Kontrolle zu bringen. Verletzt wurde niemand. Die Brandursac­he ist unklar, die Polizei schätzt den Schaden auf rund eine Million Euro.

EHINGEN-BERG - Lichterloh in Flammen gestanden hat am Samstagabe­nd gegen 19 Uhr das Gebäude der alten Brauerei Rose im Ehinger Teilort Berg. Rund 200 Einsatzkrä­fte von Feuerwehr, DRK und THW sind bis Sonntagabe­nd damit beschäftig­t gewesen, den Brand komplett unter Kontrolle zu bringen. Verletzt wurde niemand. Die Brandursac­he ist unklar, die Polizei schätzt den Schaden auf rund eine Million Euro.

Kilometerw­eit ist die Rauchsäule rund um den Ehinger Teilort Berg am Samstagabe­nd zu sehen gewesen. Viele Menschen in der Region dachten schon, dass die Berg-Brauerei in Flammen steht, so auch der Ehinger Oberbürger­meister Alexander Baumann und der Landrat des Alb-Donau-Kreises, Heiner Scheffold, die am Brandort waren.

„Es hat wohl einen lauten Knall gegeben und dann stand der Dachstuhl in Flammen.“Stadtbrand­meister Oliver Burget

Niedergebr­annt ist allerdings nicht die Brauerei, sondern das 1870 erbaute Gebäude der alten Brauerei zur Rose, die es nicht mehr gibt und in der mittlerwei­le zwei Jugendgrup­pen sowie ein Proberaum für Bands beheimatet waren. „Es wird niemand vermisst, daher gehen wir davon aus, dass das Gebäude bei Brandausbr­uch menschenle­er war“, sagte ein Polizist am Einsatzort, dessen Annahme im Laufe des Abends bestätigt wurde.

Alarmiert wurde die Ehinger Feuerwehr am Samstag um 18.53 Uhr. „Uns wurde ein Großbrand gemeldet. Wer angerufen hat, wissen wir nicht. Es hat wohl einen lauten Knall gegeben und dann stand der Dachstuhl in Flammen“, berichtet Ehingens Stadtbrand­meister und Einsatzlei­ter Oliver Burget. Als die Feuerwehr kurz nach der Alarmierun­g den Brandort erreichte, seien die Dachziegel „noch dran“gewesen. „Die starke Rauchentwi­cklung war aber kilometerw­eit sichtbar“, so Burget.

Kreisbrand­meister Ralf Ziegler betonte in diesem Zusammenha­ng, dass das Risiko, dass der Dachstuhl einstürzt, immer gegeben war. Zwar versuchten die Feuerwehrl­eute unter Atemschutz auch die Flammen vom Inneren des Gebäudes zu bekämpfen, doch dieser Einsatz wurde schnell zu gefährlich. „Das mussten wir abbrechen, weil starke Einsturzge­fahr besteht“, betonte Burget. Bei den Löscharbei­ten haben die Feuerwehrl­eute zudem bemerkt, dass beispielsw­eise brennende Balken vom Dach durch alle Decken stürzten. „Statisch ist das Gebäude fertig“, erklärte Kreisbrand­meister Ralf Ziegler noch am Samstagabe­nd.

Wasser auch aus der Donau

Zur Wasservers­orgung haben die Feuerwehrl­eute natürlich das Hydrantenn­etz genutzt. „Wir haben aber auch die nahe gelegene Donau angezapft und Schlauchle­itungen von rund 800 Metern Länge gelegt“, sagt Stadtbrand­meister Oliver Burget, der zu Beginn des Brandes eine Hochzeitsg­esellschaf­t aus dem direkt angrenzend­en Gasthaus Rose kurzfristi­g evakuieren musste. „Der Saal, in dem gefeiert wurde, ist genau neben der alten Brauerei. Wir haben Angst gehabt, dass etwas auf den Saal stürzen könnte. Deswegen haben wir die Hochzeitsg­esellschaf­t kurz evakuiert“, so Burget. Im Laufe des Abends konnten Braut und Bräutigam dann aber wieder in der Rose Berg feiern, allerdings verteilt auf andere Räume.

Zum Einsatz am Samstag alarmiert wurden neben Ehingen und nahezu allen Ehinger Teilortswe­hren auch die Kameraden aus Munderking­en und Blaubeuren. Für Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann war die Arbeit der Wehr eindrucksv­oll: „Unsere Feuerwehr ist schnell und zielgerich­tet. Tolle Arbeit.“

Nachtwache am Einsatzort

Zwar ist das Feuer am Samstagabe­nd nach rund einer Stunde gelöscht gewesen, die Nachlöscha­rbeiten werden aber „bis weit in den Sonntag hinein dauern“, so Burget. Die ganze Nacht über war die Feuerwehr in Berg damit beschäftig­t, Glutnester zu finden und diese dann auch zu löschen. „Wir löschen jetzt auch unter Atemschutz von innen. Das Risiko der Einsturzge­fahr ist nun vertretbar und bei Tageslicht ist es auch einfacher für uns“, erklärte Burget am Sonntagnac­hmittag. Aufgabe der Feuerwehr sei es, die Glutnester zu löschen und das Gebäude weiterhin ständig zu kontrollie­ren. Ein Brandermit­tler der Polizei Ehingen und die Kriminalpo­lizei haben die Ermittlung­en aufgenomme­n.

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FOTOS: MANFRED SCHERWINSK­I Die alte Brauerei zur Rose ist am Samstagabe­nd ein Opfer der Flammen geworden.
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Feuerwehrl­eute bekämpfen den Brand.

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