Schwäbische Zeitung (Biberach)
Cem Özdemir lobt die Schwörrede und kritisiert Mesut Özil
Der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir (Grüne) beobachtete die Schwörrede des Ulmer Stadtoberhaupts. Am Rande der Veranstaltung äußerte sich der GrünenPolitiker: „Ich fand die Rede klasse, weil alles drin war: Der Blick nach vorne, auch die nachdenklichen Worte, auch die Aufgabenbeschreibung.“
Özdemir lobte den Optimismus Czischs: „Aber eins war nicht dabei, und das fand ich besonders klasse: Verzagtheit, das Schlechtreden. Da gibt es ja gerade welche, die saugen Honig draus, wenn es dem Land schlecht geht. Ich rede da von einer Fraktion im Bundestag, die mit A anfängt, in der Mitte steht ein f und am Ende ist ein D. Ich sage nicht, wer es ist. Die freuen sich, wenn es dem Land schlecht geht, genießen das.“Das Resümée des Grünen-Politikers: „So muss eigentlich eine Rede sein, die Lust macht auf die Zukunft, die einlädt, mit anzupacken, die Ärmel hochzukrempeln für diese wunder- schöne Stadt Ulm. So einen OB braucht man.“
Özdemir kritisierte am Rande der Schwörrede Mesut Özils Begründung zum Austritt aus der FußballNationalelf. Özils Erklärung, sein Fototermin mit Recep Tayyip Erdogan sei aus Respekt vor dem höchsten Amt des Landes seiner Familie erfolgt, sei nicht überzeugend. „Da würde ich die Gegenfrage stellen: Wie wäre es mit Respekt für Pressefreiheit, für Menschenrechte, für Demokratie, für Leute, die in den Kerkern von Erdogan sitzen, nur weil sie – in Anführungszeichen – die falsche Meinung haben?“(mö)