Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bedarf nach Regelbetreuung in Kindergärten steigt
Die Gemeinde Rot passt die Art der Betreuungsplätze an den Bedarf der Eltern an
ROT AN DER ROT - Regelbetreuung, verlängerte Öffnungszeiten oder eine Ganztagsbetreuung? Um besser auf den Bedarf der Familien reagieren zu können, hat die Gemeinde Rot an der Rot dieses Jahr bereits im März die Eltern künftiger Kindergartenkinder um Rückmeldung gebeten.
Das Ergebnis bestätigt einerseits den Trend im Landkreis Biberach, nach dem immer mehr Eltern eine Betreuung für ihre Ein- und Zweijährigen wünschen. Neu ist, dass die Nachfrage nach Kindergartenplätzen mit verlängerten Öffnungszeiten – also von sieben bis 13 Uhr – stark gesunken ist und stattdessen eine Regelbetreuung gewünscht ist. Für den Kindergarten Arche Noah in Rot liegen aktuell laut Verwaltung 41 Anmeldungen ausschließlich für die Regelbetreuung vor.
Ziel: Für alle einen Platz
Um allen Familien einen Kindergartenplatz anbieten zu können, muss deswegen die Betriebserlaubnis geändert werden. Der Gemeinderat Rot beschloss am Montagabend, die entsprechenden Schritte einzuleiten. In der Regelbetreuung gehen die Kinder zum Mittagessen nachhause und kommen am Nachmittag von 13.45 bis 16.45 Uhr noch einmal in den Kindergarten. „Die Wege bei uns im Ort sind kurz und die Eltern scheinen sich zu wünschen, dass die Kinder zum Mittagessen nachhause kommen“, vermutet Bürgermeisterin Irene Brauchle. Und auch wenn wahrscheinlich nicht in allen Familien beide Elternteile voll berufstätig seien, so sei doch der Bedarf da, die Kinder auch nachmittags zu betreuen. Diesem Wunsch will die Gemeinde nachkommen und die Einrichtung so umbauen, dass eine Einrichtung von zwei Regelgruppen möglich ist. Der Kindergarten braucht dafür eine weitere Kindertoilette, um die rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Geplant ist, die Personaltoilette in eine Kindertoilette umzubauen. Außerdem soll ein Duschbecken installiert werden.
Mehr U3-Plätze schaffen
Die Bedarfsplanung zeigt außerdem, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren weitere U3-Plätze benötigt. Dieser Bedarf kann, so die Verwaltung, dann nicht mehr allein durch den Kindergarten St. Josef abgedeckt werden, zumal in Rot ein neues Baugebiet entsteht. Daher plant die Gemeinde, im Kindergarten Arche Noah auch eine Ruhemöglichkeit in Form eines Matratzenlagers im Intensivraum zu schaffen. Der Intensivraum wird bisher zum Vorlesen und zur Sprachförderung genutzt, was auch weiterhin so sein wird.
Weitere bauliche Veränderungen: Der derzeitige Lagerraum im Untergeschoss soll räumlich durch eine Trennwand abgetrennt und als Lagerraum sowie als Werkraum genutzt werden. Im derzeitigen Werkraum kann dann der fehlende Putzraum eingerichtet werden. Die Gesamtkosten für dieses Vorhaben schätzt die Verwaltung auf 18 000 Euro, die nicht im aktuellen Haushalt mit eingeplant sind. Der Gemeinderat stimmte zu, die Umbauten außerplanmäßig zu finanzieren. All diesen Änderungen sind im aktuellen Bedarfsplan für das Kindergartenjahr 2018/2019 enthalten, dem der Gemeinderat zustimmte.
Bereits im Mai hatte das Gremium beschlossen, die Elternbeiträge für dieses Kindergartenjahr entsprechend den Empfehlungen der Fachverbände zu erhöhen (SZ berichtete). Die Betreuungsangebote in den anderen Einrichtungen bleiben unverändert. Mit den beschlossenen Änderungen kann der Bedarf an Betreuungsplätzen gedeckt werden, bestätigte Bürgermeisterin Irene Brauchle.