Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bedarf nach Regelbetre­uung in Kindergärt­en steigt

Die Gemeinde Rot passt die Art der Betreuungs­plätze an den Bedarf der Eltern an

- Von Katrin Bölstler

ROT AN DER ROT - Regelbetre­uung, verlängert­e Öffnungsze­iten oder eine Ganztagsbe­treuung? Um besser auf den Bedarf der Familien reagieren zu können, hat die Gemeinde Rot an der Rot dieses Jahr bereits im März die Eltern künftiger Kindergart­enkinder um Rückmeldun­g gebeten.

Das Ergebnis bestätigt einerseits den Trend im Landkreis Biberach, nach dem immer mehr Eltern eine Betreuung für ihre Ein- und Zweijährig­en wünschen. Neu ist, dass die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen mit verlängert­en Öffnungsze­iten – also von sieben bis 13 Uhr – stark gesunken ist und stattdesse­n eine Regelbetre­uung gewünscht ist. Für den Kindergart­en Arche Noah in Rot liegen aktuell laut Verwaltung 41 Anmeldunge­n ausschließ­lich für die Regelbetre­uung vor.

Ziel: Für alle einen Platz

Um allen Familien einen Kindergart­enplatz anbieten zu können, muss deswegen die Betriebser­laubnis geändert werden. Der Gemeindera­t Rot beschloss am Montagaben­d, die entspreche­nden Schritte einzuleite­n. In der Regelbetre­uung gehen die Kinder zum Mittagesse­n nachhause und kommen am Nachmittag von 13.45 bis 16.45 Uhr noch einmal in den Kindergart­en. „Die Wege bei uns im Ort sind kurz und die Eltern scheinen sich zu wünschen, dass die Kinder zum Mittagesse­n nachhause kommen“, vermutet Bürgermeis­terin Irene Brauchle. Und auch wenn wahrschein­lich nicht in allen Familien beide Elternteil­e voll berufstäti­g seien, so sei doch der Bedarf da, die Kinder auch nachmittag­s zu betreuen. Diesem Wunsch will die Gemeinde nachkommen und die Einrichtun­g so umbauen, dass eine Einrichtun­g von zwei Regelgrupp­en möglich ist. Der Kindergart­en braucht dafür eine weitere Kindertoil­ette, um die rechtliche­n Voraussetz­ungen zu erfüllen. Geplant ist, die Personalto­ilette in eine Kindertoil­ette umzubauen. Außerdem soll ein Duschbecke­n installier­t werden.

Mehr U3-Plätze schaffen

Die Bedarfspla­nung zeigt außerdem, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren weitere U3-Plätze benötigt. Dieser Bedarf kann, so die Verwaltung, dann nicht mehr allein durch den Kindergart­en St. Josef abgedeckt werden, zumal in Rot ein neues Baugebiet entsteht. Daher plant die Gemeinde, im Kindergart­en Arche Noah auch eine Ruhemöglic­hkeit in Form eines Matratzenl­agers im Intensivra­um zu schaffen. Der Intensivra­um wird bisher zum Vorlesen und zur Sprachförd­erung genutzt, was auch weiterhin so sein wird.

Weitere bauliche Veränderun­gen: Der derzeitige Lagerraum im Untergesch­oss soll räumlich durch eine Trennwand abgetrennt und als Lagerraum sowie als Werkraum genutzt werden. Im derzeitige­n Werkraum kann dann der fehlende Putzraum eingericht­et werden. Die Gesamtkost­en für dieses Vorhaben schätzt die Verwaltung auf 18 000 Euro, die nicht im aktuellen Haushalt mit eingeplant sind. Der Gemeindera­t stimmte zu, die Umbauten außerplanm­äßig zu finanziere­n. All diesen Änderungen sind im aktuellen Bedarfspla­n für das Kindergart­enjahr 2018/2019 enthalten, dem der Gemeindera­t zustimmte.

Bereits im Mai hatte das Gremium beschlosse­n, die Elternbeit­räge für dieses Kindergart­enjahr entspreche­nd den Empfehlung­en der Fachverbän­de zu erhöhen (SZ berichtete). Die Betreuungs­angebote in den anderen Einrichtun­gen bleiben unveränder­t. Mit den beschlosse­nen Änderungen kann der Bedarf an Betreuungs­plätzen gedeckt werden, bestätigte Bürgermeis­terin Irene Brauchle.

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FOTO: ANGELIKA WARMUTH/DPA Der Bedarf an Betreuungs­plätzen für Kinder unter drei Jahren steigt. In der Einrichtun­g Arche Noah ist ein Umbau nötig.

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