Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schüler sollen Zeitung lesen
IHK Ulm übernimmt Lespatenschaften für die beruflichen Schulen in Biberach
BIBERACH - Die Schüler des Berufsschulzentrums (BSZ) in Biberach sollen Zeitung lesen, um sich zu informieren und weiterzubilden. Dieses Ziel hat die Lesepatenschaft zwischen BSZ und Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm. Letztere spendet Abos der „Schwäbischen Zeitung“an die Gebhard-Müller-, Matthias-Erzberger- und Karl-Arnold-Schule. Und dies sowohl in digitaler Tablet-Version, als auch in gedruckter Form. In den Mediotheken und Lese-Ecken der Schulen liegen diese bereits aus.
„Zum Frühstück gehört für mich einfach eine Zeitung“, sagt Hildegard Ostermeyer, Oberstudiendirektorin der Matthias-Erzberger-Schule. Daher sei es bedenklich, zu beobachten, dass immer weniger Haushalte über eine Tageszeitung verfügen. Sie frage daher oft aus Interesse ihre Schüler, wer denn „noch“die Tageszeitung auf dem Esstisch liegen habe. „Meistens kommt nur noch von zwei bis drei Schülern ein Ja. Früher war das ganz anders. Da hatte jeder die Zeitung“, so Ostermeyer.
Der Bildungsaspekt, den die Zeitung mit sich bringt, solle auf jeden Fall stärker gefördert werden, so Martina Doleghs, Mitglied der Geschäftsleitung Bildung der IHK Ulm. „Besonders in der Berufsbildung ist Allgemeinwissen von Nutzen. Daher unterstützen wir diese Lesepatenschaft sehr gerne“, sagt sie. Für Jugendliche sei es ihrer Meinung
nach sehr wichtig, richtig informiert zu sein.
Dieser Meinung ist auch Verlagsleiter German Bader von der „Schwäbischen Zeitung Biberach“: „Wir leben in einem Zeitalter, wo viele sogenannte Fake-News, also falsche Neuigkeiten, im Internet kursieren.“Umso wichtiger sei es, den Schülern den Stellenwert einer gewissenhaft recherchierten Nachricht, so wie sie in der Zeitung abgedruckt wird, zu vermitteln. „Der Bedarf an lokalen Nachrichten besteht
ja immer. Das macht das Angebot meiner Meinung nach attraktiv, besonders weil die Schüler aus der Region um Biberach kommen“, so Bader.
Lesekonsum fördern
An der Gebhard-Müller-Schule wird die Zeitung ausschließlich in gedruckter Form gelesen. „Das Digital-Abo zu nutzen, ist an unserer Schule ein wenig schwierig“, so Schulleiter Thomas Ohlhauser. Da an der Schule ein 100-prozentiges
Handy-Verbot herrsche, sei auch kein WLAN installiert. Daher sei auch eine Tablet-Nutzung momentan noch nicht möglich. Patrizia Grün, Ausbildungsleiterin der IHK Ulm, findet das jedoch eher weniger dramatisch: „Wir wollen ja schließlich keinen Tablet-Konsum befördern, sondern den Lesekonsum.“Künftig wolle er den Schülern die „Schwäbische Zeitung“an den Lerninseln, statt im Sekretariat zum Lesen zur Verfügung stellen, sagt Ohlhauser.