Schwäbische Zeitung (Biberach)
Waldsee und Wurzach gehen neue B-30-Anschlüsse an
Stadtverantwortliche waren bei der Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums – Umsetzung dauert noch
BAD WALDSEE - Mehrere Stadträte haben sich in den vergangenen Sitzungen nach dem aktuellen Stand der angedachten L-300- und L-316Anschlüsse an die B 30 informiert. Auch in der Stadt selbst sowie in Haisterkirch und Haidgau wird vielerorts über die mögliche Verkehrsmaßnahme diskutiert. Zwischenzeitlich haben die Stadtverantwortlichen Gespräche geführt.
Wie Rathaussprecherin Brigitte Göppel auf SZ-Nachfrage mitteilt, arbeitet die Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums Tübingen derzeit an den Voruntersuchungen für eine zusätzliche Anbindung an die Ortsumgehung der Stadt, die B 30. „Es werden hierbei alle Entlastungsmöglichkeiten geprüft. Hierzu werden unter anderem aufwendige Verkehrsuntersuchungen erforderlich“, berichtet Göppel, und weiter: „Erst in der vergangenen Woche hat ein Sachgespräch der beiden Städte Bad Waldsee und Bad Wurzach bei der Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums stattgefunden. Dabei wurde
weiterer Untersuchungs- und Abstimmungsbedarf festgestellt.“
Mit einer schnellen Umsetzung scheint daher nicht gerechnet werden zu können. Auf die Frage nach einem möglichen Baubeginn bleibt die Rathaussprecherin jedenfalls vage: „Zu einem Realisierungszeitpunkt lässt sich infolge des noch frühen Bearbeitungsstandes keine verlässliche Aussage treffen.“Fakt ist lediglich, dass die neuen B-30-Anschlüsse zu
einer Verkehrsentlastung führen würden. Und eine derartige „Verkehrsentlastung der Stadt Bad Waldsee hat seitens der Stadt weiter hohe Priorität“, teilt Göppel mit. Schließlich habe der städtische Verkehrsentwicklungsplan ein deutliches Entlastungspotenzial der Innenstadt aufgezeigt.
Bekanntlich stellt sich die Verkehrssituation aktuell so dar: Autound Lastwagenfahrer, die aus Fahrtrichtung Ravensburg nach Bad Wurzach wollen, haben zwei Möglichkeiten. Entweder sie fahren auf der L-314 über Baienfurt, Bergatreute und Roßberg oder aber auf der B 30 über Bad Waldsee, Haisterkirch und Haidgau.
Der Knackpunkt: Der Weg über die B 30 führt mitten durch die Waldseer Innenstadt, durch Haisterkirch, über den Haidgauer Berg und durch Haidgau hindurch. Gleiches gilt für den Verkehr aus Richtung Aulendorf, der in Gaisbeuren auf die B 30 stößt und ebenfalls durch die Stadt und die beiden Ortschaften fahren muss.
Und wer entscheidet letztendlich über die möglichen B-30-Anschlüsse? Dazu Göppel: „Bei den Anschlussmaßnahmen, die derzeit geprüft werden, handelt es sich um ein Projekt des Bundes. Das Regierungspräsidium Tübingen ist im Auftrag des Bundes mit dem Vorhaben betraut. Das Projekt bedarf voraussichtlich eines Planfeststellungsverfahrens, das heißt eines aufwendigen Rechtsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung.“