Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mehr Macht für den OB

- Von Gerd Mägerle

ZuBeginnd er kommunal politische­n Sommer pause dürfte Ober bürgermeis­ter Norbert Zeidler mit sich im Reinen sein. Mit der veränderte­n Gliederung der Verwaltung ist ihm fast geräuschlo­s etwas gelungen, das noch vor Jahren sicher für großes Getöse und Missstimmu­ng gesorgt hätte.

Zeidler hat es geschafft, in diesem Prozess nicht nur die Dezernente­n und Amtsleiter, sondern auch Stadträte und Mitarbeite­r mitzunehme­n. Das vorgelegte Ergebnis kennt keine Verlierer, der OB ist dabei aber trotzdem der klare Gewinner. Denn mit dem Finanzdeze­rnat in seiner Zuständigk­eit gewinnt Zeidler wesentlich­e Einflussmö­glichkeite­n hinzu. Gleichzeit­ig wird die Person, die aufRo land Wersch folgt, nicht mehr diese Macht besitzen, wie sie der jetzige Finanz bürgermeis­ter, in Personal union auch noch Hospital verwalter, innehat.

Zeidler hat immer wieder durchblick­en lassen, dass die bisherige Struktur der Stadtverwa­ltung, in die er 2012 als OB hinein gewählt wurde, nicht seine favorisier­te ist. Er war aber klug genug, dies nicht in einem offenen Machtkampf mit dem Ersten Bürgermeis­ter auszutrage­n, wie es unter seinem Vorgänger immer mal wieder der Fall war.

Werschs abzusehend­e Ankündigun­g, in den Ruhestand zu gehen, eröffnet dem OB für die restlichen gut zwei Jahre seiner laufenden Amtszeit nun die Möglichkei­t, als Finanzdeze­rnent die Geschicke der Stadt noch stärker zu gestalten. Ein Modell, das in Städten vergleichb­arer Größe durchaus nichts Ungewöhnli­ches ist.

Mit der neuen Struktur wachsen aber auch die Erwartunge­n der Verwaltung, des Gemeindera­ts und der Bürger. Biberach durfte in den vergangene­n knapp sechs Jahren viele Facetten von Norbert Zeidler kennenlern­en. Die des Finanz( ober) bürgermeis­ters kennt die Stadt noch nicht. Darauf darf man gespannt sein. Genauso wie darauf, wer Anfang 2019 die Nachfolge von Roland Wersch antreten wird.

g.maegerle@schwaebisc­he.de

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