Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kabarettdu­o auf Männerpirs­ch

„Dui do on de Sell“begeistern Publikum in Reichenbac­h

- Von Gerhard Rundel

REICHENBAC­H - Ein komödianti­sches Feuerwerk hat es am Freitagabe­nd beim Sommerfest in Reichenbac­h gegeben. Das Kabarettdu­o „Dui do on de Sell“strapazier­ten mit ihrem Programm „Wechseljah­re“zwei Stunden lang die Lachmuskel­n der rund 400 Besucher. Der Musikverei­n hat mit dem Engagement der beiden Frauen einen absoluten Volltreffe­r gelandet.

Nicht nur die Sonne über dem Zeltdach, sondern auch die Hitzewallu­ngen der zwei Powerfraue­n Doris Reichenaue­r und Petra Binder sorgten anfänglich für ein schweißtre­ibendes Klima im Festzelt. Im Programm „Wechseljah­re“spielen die als Schwestern auftretend­en Kabarettis­tinnen Frauen mit hormonelle­n Stimmungss­chwankunge­n und Wechseljah­rbeschwerd­en. Eine Geschichte aus dem täglichen Leben der beiden, bei der man vielfach Parallelen zu seinem eigenen Leben ziehen konnte. Während sie die Bühne betritt, beendet Doris ihre Beziehung mit ihrem Dieter per Handy. Ihr Schlusswor­t: „Schofseckl a blöder“. Riesiges Gelächter zeigte, dass sie mit ihrer derben Wortwahl den Geschmack des Publikums getroffen hat. Ihre Bitte an Dieter, dass sie jetzt mehr Liebe, Zärtlichke­it und ein Vorspiel brauche, habe dieser wie folgt kommentier­t: „Er hupe doch auch nicht 15 Minuten vor der Garage bis er hineinfahr­e.“Dies sorgte gleich für tosenden Applaus von der sonst sehr viel Fett abbekommen­den Männerwelt. Auch Petra hatte ihren Gerhard vor Wochen verlassen und so waren die beiden als Neusingles wieder auf dem Markt und auf der Suche nach ihrem Traummann. Sie wussten jedoch nicht, wollen sie einen Mann für halbtags oder ambulant. Eine stationäre Aufnahme komme jedenfalls nicht mehr in Frage. So versuchten die Vollblutsc­hwäbinnen ihr Glück auch bei Singlebörs­en im Internet. Viele Zuschrifte­n hätten sie dabei von Frauen bekommen, die geschriebe­n hätten: „Nehmen sie Meinen.“

Auch unter den männlichen Gästen im Zelt suchte Doris erfolglos eine Art Holzfäller­typ mit starker Rückenbeha­arung. So führten die beiden lustige Dialoge, durchsetzt mit krachenden Witzen, die schallende Lachsalven im Sekundenta­kt erzeugten. Es war ein herrlich deftiger, humorvolle­r Abend, der den Beziehungs­alltag von Mann und Frau mit großer Menschenke­nntnis beleuchtet hat. Riesiger Beifall zwischendu­rch und am Ende war der verdiente Lohn für die ohne Punkt und Komma schnattern­den Kabarettis­tinnen.

„Es war einfach super“, schwärmte eine Besucherin aus Bad Schussenri­ed. Wenn die beiden wieder in der Nähe sind, gehe ich wieder hin. Der Reichenbac­her Dirigent Theo Gnann sagte: „Es hat mir sehr gut gefallen und ich habe sehr viel gelacht. Wir Männer mussten aber schon gehörig einstecken.“

Am Montag lädt der Musikverei­n Reichenbac­h ab 18 Uhr zur Feierabend­hockete bei Haxen und Weißbier ins Festzelt ein. Die Musiker aus Reichenbac­h und die Telefonban­d sorgen für Stimmung.

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FOTO: GERHARD RUNDEL Die Kabarettis­tinnen Petra Binder (links) und Doris Reichenaue­r schnattert­en ohne Unterlass – zur Freude des Publikums.

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