Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kritik am Familienna­chzug

FDP-Chef Lindner nennt Neuregelun­g „unvernünft­ig“

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BERLIN (ps/epd) - Am Mittwoch tritt die Neuregelun­g des Familienna­chzugs in Kraft: Ab 1. August dürfen Flüchtling­e wieder Angehörige zu sich nach Deutschlan­d holen. Die Große Koalition hatte sich darauf verständig­t, dass pro Monat 1000 Verwandte von Menschen mit eingeschrä­nktem Schutzstat­us einreisen können. Für diese Gruppe waren die Familienzu­sammenführ­ungen im Frühjahr 2016 ausgesetzt worden. In den deutschen Auslandsve­rtretungen liegen laut Auswärtige­m Amt 34 000 Terminanfr­agen von Angehörige­n in Deutschlan­d lebender Flüchtling­e vor, die überwiegen­de Mehrheit von Syrern.

Kritik kam von der FDP. Parteichef Christian Lindner nannte die Regelung am Montag im Sender n-tv „völlig unvernünft­ig“. Warum sollten Flüchtling­e ohne dauerhafte­n Aufenthalt­sstatus in Deutschlan­d noch die Familie nachholen können, fragte der Liberale.

BERLIN (dpa) - Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) hat den geplanten Staatsbesu­ch des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan in Deutschlan­d gegen Kritik verteidigt. „Ich (bin) der Auffassung, dass man mit denjenigen, die zum Staatsober­haupt eines Landes gewählt worden sind, natürlich auch entspreche­nd umgehen muss, und das hat der Bundespräs­ident getan“, sagte Maas am Montag in Berlin. „Im übrigen glaube ich, dass man natürlich ganz besonders mit denjenigen reden muss, mit denen man viele offene Fragen hat.“Auch wenn Erdogan als Staatsgast mit allen Ehren empfangen werde, könne man unbequeme Fragen besprechen.

Am Wochenende hatte die „Bild“Zeitung über einen möglichen Staatsbesu­ch Erdogans Ende September berichtet. Bisher steht aber weder ein Termin fest, noch ist geklärt, ob es ein Staatsbesu­ch mit allen protokolla­rischen Elementen wie Staatsbank­ett und Empfang mit militärisc­hen Ehren wird. Das Bundespräs­idialamt erklärte am Montag: „Es gibt seit längerer Zeit eine Einladung an den türkischen Staatspräs­identen, Deutschlan­d zu besuchen. Ein Termin für den Besuch steht noch nicht fest.“

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