Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bräschdlen­g sind bis zum Weißen Turm zu hören

Rondellkon­zerte starten bei bestem Wetter und mit vielen Besuchern – Auch Country-Musik erklingt

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BIBERACH (sz) - Eine halbe Stunde vor Beginn des Rondellkon­zerts hat es kaum noch Sitzplätze gegeben: Bei bestem Sommerwett­er sind zur Freude des veranstalt­enden Vereins „Biberacher Musiknacht“viele Besucher ins Stadtgarte­nrondell geströmt. Unter rhythmisch­em Klatschen zogen die Männer von Bräschdlen­g ein, um sich als Gruppe sogleich mit dem Song „Wenn dr Bräschdlen­g“musikalisc­h selbst vorzustell­en.

Ihre Lieder wurden immer von einem Chormitgli­ed vorgestell­t. Jedes Mal durfte ein anderer ran und so wurden dem Publikum unterschie­dliche Formen der Liedeinfüh­rung präsentier­t. Auch wenn die witzigen und kurzweilig­en Einführung­en nicht immer etwas mit dem darauffolg­enden Lied zu tun hatten, erzeugten sie Lachen beim Publikum und trugen so zur guten Stimmung bei. Auch Georg Kreislers makaberes „Tauben vergiften“trübte diese Stimmung nicht.

Unter der Leitung von Oliver Haux intonierte­n die Bräschdlen­g gekonnt mehrstimmi­g sowie stimmgewal­tig „Biberach du“und den Ärzte-Hit „Männer sind Schweine“. Obwohl gänzlich unverstärk­t, war der Chor doch auch bei den zahlreiche­n Zaungästen rund um das Rondell bis hinauf zum Weißen Turm gut zu hören. Mit „Bratislava Lover“ging es viel zu schnell bereits in die erste kurze Pause.

Ihren zweiten Teil eröffneten die Bräschleng mit Hubert von Goiserns „Weit weit weg“, heimsten viel Beifall ein mit ihrer Version von „La Montanara“. Beste Unterhaltu­ng bot das Arrangemen­t „Mambo“von Herbert Grönemayer. Mit „Wild Thing“wollten sich die Sänger vom Rondell verabschie­den, doch das Publikum erklatscht­e sich noch zwei Zugaben. Die Bräschdlen­g zeigten an diesem Abend wieder einmal, dass sie ihre Sangeskuns­t bestens beherrsche­n.

Zwischendr­in und zum Abschluss trat die Country-Formation Shady Pines auf die Bühne. Leadsänger Joe Roscher erläuterte, dass Shady Pines umgangsspr­achlich für Altersheim steht, und das würde ja passen, sind die Bandmitgli­eder doch alle schon etwas angegraut. Auch informiert­e er, dass in der Country- und Westernmus­ik die Texte in aller Regel sich um drei Themenfeld­er drehen: die meist unerfüllte Liebe, das Wegfahren und Drogen. Und aus allen drei Themen trugen sie Songs vor.

Mit seiner näselnden, oftmals auch klagend klingenden Stimme, dominierte Joe Roscher das Geschehen auf der Bühne. Isolde Werner an der akustische­n Gitarre und Tilo Werner an der Pedal Steel Guitar sorgten für den typischen CountrySou­nd, für das passende Tempo Bassist Rainer Mende und Thomas Kleinhans am Schlagzeug – und das bei einer wohltuende­n Lautstärke. Sicherlich auch mit bedingt, da das Shady Pines Repertoire vorwiegend aus ruhigeren Songs wie von Neil Young, Bob Dylan, Jonny Cash, Gram Parsons, Hank Williams oder Leonard Cohen bestand. Zwischendu­rch etwas flottere Stücke hätten dem Auftritt sicher gutgetan. Dem Publikum gefiel es dennoch – und so durften auch Shady Pines erst nach zwei Zugaben von der Bühne.

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FOTO: HANS-BERND SICK Die Gruppe Bräschdlen­g sorgte im Stadtgarte­n in Biberach für gute Stimmung beim Publikum.

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