Schwäbische Zeitung (Biberach)
Austauschstudenten schnuppern ins Handwerk
Zimmerer-Ausbildungszentrum empfängt Erasmus-Studenten aus England
BIBERACH (sz) - Austauschstudenten des Erasmus-Programms haben sich die Zimmererausbildung am Bildungszentrum Holzbau angeschaut. Zwei Wochen verbrachten die 14 Studenten des Bishop Auckland und des Derventside College aus Durham in Biberach.
Nach der Ankunft am Samstag ging es am Montag direkt in die Werkstatt. Dort nahm Christian Koch die Gäste in Empfang. Der Ausbildungsmeister betreute und unterrichtete die Besucher während der kompletten zwei Wochen. Zunächst gab Koch eine Einführung in die verschiedenen Werkzeuge – alles in englischer Sprache. Schließlich ging es an verschiedene traditionelle Holzverbindungen. Die Studenten durften diese schließlich selbst vorreißen und ausarbeiten. Die einzelnen Teile wurden am Ende zu einem Schwellenkranz zusammengefügt.
Austausch mit deutschen Azubis
Bei Führungen lernten die Gäste zudem die einzelnen Werkstätten des Zimmerer-Ausbildungszentrums (ZAZ) kennen. Dabei bekamen sie gleich einen Einblick in die Prüfungsvorbereitung der Lehrlinge. Zudem konnten sie Kontakte mit den deutschen Azubis knüpfen.
Bei einem Besuch der Außenstelle stand das Thema Passivhaus/Luftdichtheit von Gebäuden im Fokus. Im Anschluss drehte sich alles um das Fachwerkhaus. Mit Tafelaufschrieben von Zimmererzeichen, Streben und Stellung ging es an den Holzanriss und die Ausarbeitung. Das Gebälk und den Dachstuhl zeichneten die Studenten mit einem Computerprogramm. Zuletzt wurden die Bausteine abgebunden und zusammen mit den Wänden aufgerichtet. Zur Feier gab es einen Richtspruch auf Englisch mit anschließendem Richtfest und Schützenkrapfen. Bei einer anderen Praxisübung konstruierten die Studenten ein doppeltes Sprengund Hängewerk. Neben dem ZAZ öffneten auch externe Betriebe ihre Türen und führten die britischen Besucher herum.
Das Programm bestand aber nicht nur aus fachlichen Veranstaltungen. So unternahmen die Studenten Ausflüge in die Altstadt von Biberach und Ulm stiegen dort den höchsten Kirchturm der Welt, das Ulmer Münster, hoch.
Am Ende der zweiwöchigen Reise erhielten die Teilnehmer Zertifikate. Vor der Abreise ließen sie die zwei Wochen mit einem gemeinsamen Grillabend ausklingen.