Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mühlbachschule am Ende 2,1 Millionen Euro teurer
Architekt und Gemeinde erklären Mehrkosten – Fertigstellung weiter kritisch bis zum Schulbeginn
SCHEMMERHOFEN - Ein Mammutprojekt geht auf die Zielgerade: Die Mühlbachschule in Schemmerhofen soll pünktlich zum Schulbeginn fertig werden. Bürgermeister Mario Glaser ist überzeugt davon, dass der Zeitplan „definitiv“eingehalten werden kann, lediglich die Außenanlagen sollen erst im November fertig gestellt werden.
Der Architekt Tim-Felix Kilian spricht mit leichter Skepsis davon, dass die Schule „nach den Ferien, wie es aussieht, mit Ach und Krach in Betrieb gehen kann“. An den Fassaden werden wohl auch nach Schulbeginn noch Arbeiten stattfinden. Kilian hat nun auch erstmals die voraussichtlichen Endkosten vorgestellt: Der zweite und dritte Bauabschnitt sollen demnach rund 9,18 Millionen Euro kosten – etwa 2,1 Millionen mehr im Vergleich zu den ersten Planungen. Allerdings rührten diese Kosten im Wesentlichen von den unvorhergesehenen Zusatzmaßnahmen her, wie dem Dachaustausch des 1960er- und 1980er-Jahre-Baus, dem Ausbau des Untergeschosses, dem nachgezogenen Ausbau der Werkstätten und der Ertüchtigung des Brandschutzes.
Außerdem seien Mehrkosten bei der Baukonstruktion, der Technik und dem Honorar dazugekommen. „Ein Großteil dieser Kosten war unumgänglich“, sagte Bürgermeister Glaser in der Sitzung. Die meisten Mehrkosten hätten „von keinem vorhergesehen werden können“. Dafür sei nun eine nahezu neue Schule entstanden, betonte Glaser. Zudem komme die Gemeinde für das Bauprojekt Mühlbachschule ohne eine Kreditaufnahme aus.
Gemeinderat Josef Bosshart sprach von einer Kostensteigerung um „praktisch 30 Prozent“. Die Maßnahmen seien jedoch alle „begründet und richtig“, sagte er.
Der Rat hat zudem in seiner Sitzung am Montagabend die Arbeiten für die Endreinigung zum Preis von etwa 22 200 Euro an die Firma Kara aus Ulm vergeben. Zu der beschränkten Ausschreibung war lediglich dieses Angebot bei der Gemeinde eingegangen. Dieses liegt etwa 2000 Euro über der vorgesehenen Kostenberechnung.
Die Tischlerarbeiten waren bereits im Mai beschränkt ausgeschrieben worden. Hier ist allerdings kein Angebot eingegangen. Die Firmen wurden jetzt nochmals angeschrieben und die öffentliche Ausschreibung auf den 14. August verlegt. „Wir werden hier nochmals genau prüfen, welche Arbeiten tatsächlich notwendig sein werden“, sagte Glaser. Möglicherweise sollten einzelne Positionen gestrichen werden, um die Kosten im Rahmen zu halten.
„Ein Großteil dieser Kosten war unumgänglich.“Schemmerhofens Bürgermeister Mario Glaser