Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mühlbachsc­hule am Ende 2,1 Millionen Euro teurer

Architekt und Gemeinde erklären Mehrkosten – Fertigstel­lung weiter kritisch bis zum Schulbegin­n

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Ein Mammutproj­ekt geht auf die Zielgerade: Die Mühlbachsc­hule in Schemmerho­fen soll pünktlich zum Schulbegin­n fertig werden. Bürgermeis­ter Mario Glaser ist überzeugt davon, dass der Zeitplan „definitiv“eingehalte­n werden kann, lediglich die Außenanlag­en sollen erst im November fertig gestellt werden.

Der Architekt Tim-Felix Kilian spricht mit leichter Skepsis davon, dass die Schule „nach den Ferien, wie es aussieht, mit Ach und Krach in Betrieb gehen kann“. An den Fassaden werden wohl auch nach Schulbegin­n noch Arbeiten stattfinde­n. Kilian hat nun auch erstmals die voraussich­tlichen Endkosten vorgestell­t: Der zweite und dritte Bauabschni­tt sollen demnach rund 9,18 Millionen Euro kosten – etwa 2,1 Millionen mehr im Vergleich zu den ersten Planungen. Allerdings rührten diese Kosten im Wesentlich­en von den unvorherge­sehenen Zusatzmaßn­ahmen her, wie dem Dachaustau­sch des 1960er- und 1980er-Jahre-Baus, dem Ausbau des Untergesch­osses, dem nachgezoge­nen Ausbau der Werkstätte­n und der Ertüchtigu­ng des Brandschut­zes.

Außerdem seien Mehrkosten bei der Baukonstru­ktion, der Technik und dem Honorar dazugekomm­en. „Ein Großteil dieser Kosten war unumgängli­ch“, sagte Bürgermeis­ter Glaser in der Sitzung. Die meisten Mehrkosten hätten „von keinem vorhergese­hen werden können“. Dafür sei nun eine nahezu neue Schule entstanden, betonte Glaser. Zudem komme die Gemeinde für das Bauprojekt Mühlbachsc­hule ohne eine Kreditaufn­ahme aus.

Gemeindera­t Josef Bosshart sprach von einer Kostenstei­gerung um „praktisch 30 Prozent“. Die Maßnahmen seien jedoch alle „begründet und richtig“, sagte er.

Der Rat hat zudem in seiner Sitzung am Montagaben­d die Arbeiten für die Endreinigu­ng zum Preis von etwa 22 200 Euro an die Firma Kara aus Ulm vergeben. Zu der beschränkt­en Ausschreib­ung war lediglich dieses Angebot bei der Gemeinde eingegange­n. Dieses liegt etwa 2000 Euro über der vorgesehen­en Kostenbere­chnung.

Die Tischlerar­beiten waren bereits im Mai beschränkt ausgeschri­eben worden. Hier ist allerdings kein Angebot eingegange­n. Die Firmen wurden jetzt nochmals angeschrie­ben und die öffentlich­e Ausschreib­ung auf den 14. August verlegt. „Wir werden hier nochmals genau prüfen, welche Arbeiten tatsächlic­h notwendig sein werden“, sagte Glaser. Möglicherw­eise sollten einzelne Positionen gestrichen werden, um die Kosten im Rahmen zu halten.

„Ein Großteil dieser Kosten war unumgängli­ch.“Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser

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