Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fast jeder Vierte hat Wurzeln im Ausland
Gut jeder Vierte hat ausländische Wurzeln – Zuwanderung aus EU-Ländern ist wieder am stärksten
WIESBADEN (KNA/dpa) - In Deutschland hat die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund erneut zugenommen. Sie stieg 2017 laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 19,3 Millionen Menschen. Bei einer Bevölkerungszahl von gut 82 Millionen hat somit fast ein Viertel der Bevölkerung (23,9 Prozent) ausländische Wurzeln. Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. In Baden-Württemberg liegt die Quote noch höher, hier hat fast jeder Dritte (30,9 Prozent) ausländische Wurzeln. Mit fast 3,4 Millionen Menschen hat der Anteil somit einen neuen Höchststand erreicht. Ebenfalls auf Rekordniveau liegt der Anteil in Bayern mit einer Quote von 23,8 Prozent.
WIESBADEN (dpa) - In Deutschland hat fast jeder Vierte (23,6 Prozent) ausländische Wurzeln. Mit rund 19,3 Millionen Menschen hat der Anteil der Bevölkerung mit einem Migrationshintergrund in 2017 einen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch weiter mitteilte, wuchs die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln im Vergleich zu 2016 um 4,4 Prozent.
Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Der Anstieg im vergangenen Jahr ist vor allem auf die wachsende Zahl der Ausländer zurückzuführen. Rund 51 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind Deutsche, etwa 49 Prozent haben einen ausländischen Pass. Im Jahr 2011 hatte deren Anteil noch bei 42 Prozent gelegen. In Baden-Württemberg hat fast jeder Dritte (30,9 Prozent) ausländische Wurzeln – auch das ist Rekord. 3,4 Millionen Menschen im Südwesten haben einen Migrationshintergrund, im Jahr zuvor lag der Wert bei etwa 3,2 Millionen Menschen. 15 Prozent hatten türkische Wurzeln. Acht Prozent hatten einen italienischen und sechs Prozent einen polnischen Hintergrund. Ebenfalls sechs Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund im Südwesten hatten russische Wurzeln.
Im Freistaat hat fast jeder Vierte der 13 Millionen Menschen einen ausländischen Hintergrund. Mit 23,8 Prozent hat der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im vergangenen Jahr in Bayern einen Höchststand erreicht. „Erstmals stieg die Zahl auf mehr als drei Millionen“, sagte ein Sprecher der Statistischen Bundesamtes.
Für Experten sind die neuen Zahlen nicht überraschend. Die Erlanger Politikwissenschaftlerin Petra Bendel verweist darauf, dass nach den Ausnahmejahren 2015/2016 die Zuwanderung aus EU-Ländern wieder am stärksten sei. „Deutschland braucht angesichts des demografischen Wandels auch Einwanderung“, sagt die Professorin, die dem Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration angehört. Ein die Einwanderung steuerndes Gesetz könne ein wichtiges „Signal“setzen.
„Es ist ökonomischer Wahnsinn, dass wir gut integrierte und ausgebildete Menschen, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, außer Landes bringen müssen, weil die Union ein modernes Einwanderungsrecht nach wie vor blockiert“, sagte der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki der „Bild“. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Oliver Zander, betonte: „Die Situation ist deshalb so absurd, weil Deutschland immer noch nicht zwischen Asyl, Flüchtlingen und Fachkräftezuwanderung unterscheidet. Dafür brauchen wir das Gesetz.“