Schwäbische Zeitung (Biberach)

Städte werben um Aufnahme von Bootsflüch­tlingen

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FREIBURG/STUTTGART (lsw) - Das Schicksal der Bootsflüch­tlinge aus Afrika bewegt nicht nur drei Großstädte aus Nordrhein-Westfalen: Auch im Südwesten wollen Kommunen ein Signal für die Menschlich­keit setzen und sich für die Aufnahme von in Europa gestrandet­en Flüchtling­en engagieren. Der Freiburger Oberbürger­meister Martin Horn (parteilos) sicherte den Städten Bonn, Düsseldorf und Köln seine Solidaritä­t zu, die der Bundesregi­erung angeboten hatten, Flüchtling­e aufzunehme­n. Horn will sich beim Städtetag für eine gemeinsame Erklärung verschiede­ner Kommunen einsetzen, die ein bestimmtes Kontingent der Hilfsbedür­ftigen aufnehmen wollen. Ein entspreche­nder Brief werde gerade verfasst, sagte eine Sprecherin der Stadt am Mittwoch. Auch Stuttgarts Sozialbürg­ermeister Werner Wölfle (Grüne) begrüßte die Offerte der drei Städte und erklärte, dass die Landeshaup­tstadt auch künftig Menschen aufnehme, die in anderen EU-Ländern als Asylsuchen­de ankommen. Aber: „Der Weg einer europäisch­en Verteilung aller Asylantrag­steller bleibt der richtige.“Die „Huffington Post“hatte zuvor über die Initiative Horns und die Reaktion Wölfles berichtet. Auch die grüne Gemeindera­tsfraktion in Ulm bat Oberbürger­meister Gunter Czisch (CDU), die Bereitscha­ft der Stadt zu erklären, in Not geratene Menschen aufzunehme­n. Ein entspreche­nder Gemeindera­tsbeschlus­s solle trotz Sommerpaus­e gefällt werden.

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