Schwäbische Zeitung (Biberach)
Besucher erleben ein blaues Wunder
Warum alle Werke von Claudia Endres in dieser Farbe schimmern, ist jetzt zu entdecken
BIBERACH (sz) - Ein blaues Wunder haben die Besucher bei der Eröffnung der Ausstellung des Kunstvereins mit Skulpturen der Nürnberger Künstlerin Claudia Endres erlebt. Ihre Arbeiten tragen alle den Begriff Azul (spanisch: blau) im Namen. Die Skulpturen sind allesamt aus Azul Macauba und Azul Bahia, einer besonders harten und widerstandsfähigen Gesteinsart aus Brasilien. Das manganblaue Material schimmert in verschiedenen hellen und dunklen Tönen. Kräftige blaue Adern durchziehen blassere Flächen.
Mit Bohrgerät bearbeitet
So einzigartig wie der Stein ist die Arbeitsweise von Claudia Endres. Sie behaut den Stein nicht mit Hammer und Meißel, sondern nimmt ein Kernbohrgerät, mit dem sie Stab für Stab den Stein aushöhlt, Öffnungen und Räume schafft, und in einer unnachahmlichen Weise wieder neu ordnet. Die Steinstäbe der Aushöhlungen werden zu Kuppeln, Streben und Säulen von ungeheurer gestalterischer Vielfalt, schreibt der Kunstverein .
Die Künstlerin machte zunächst eine Ausbildung zur Holzbildhauerin. An der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg studierte sie bis zur Meisterklasse bei Professor Christian Höpfner. Seitdem verschrieb sie sich dem Werkstoff Stein. Studienreisen führten sie um die halbe Welt. Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen hatte sie bisher in ganz Europa. In Nürnberg betreibt sie neben ihrem Atelier auch eine Bildhauerschule.
Vernissage mit Perkussion
Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellung vom Perkussionisten Cesar Gamero. Jürgen Haselwander vom Kunstverein stellte die Künstlerin vor und Helge Weinrebe führte in die Ausstellung ein.
Die Ausstellung ist noch bis zum 26. August jeweils Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Am 26. August um 16 Uhr führt die Künstlerin persönlich durch die Ausstellung.